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Sommerhausen: 12.000 Euro Zuschuss für das Torturmtheater

Sommerhausen

12.000 Euro Zuschuss für das Torturmtheater

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    Das Torturmtheater glänzt mit herausragenden Produktionen, macht Sommerhausen überregional bekannt, braucht zur Finanzierung aber Zuschüsse.
    Das Torturmtheater glänzt mit herausragenden Produktionen, macht Sommerhausen überregional bekannt, braucht zur Finanzierung aber Zuschüsse. Foto: Antje Roscoe

    Die Höhe des Zuschuss-Antrags für die neue Spielzeit des Torturmtheaters ließ die Marktgemeinderäte schlucken. Bürgermeister Wilfried Saak will ein Kulturbudget.

    12.000 Euro stehen auf dem Antrag für die neue Spielzeit. Im Vorjahr waren es 9200 Euro. Und auch damit hatten sich Mitglieder des Marktgemeinderats schon nicht leicht getan. Die Pacht für den Turm hatte die Gemeinde zwischenzeitlich von 1200 auf 3500 Euro angepasst. Es ist ein symbolischer Wert, denn er geht als Zuschuss an das Theater zurück und stellt die Basisunterstützung für das Theater dar. 2000 Euro waren im Vorjahr wegen der Corona-Ausfälle extra gewährt worden und die Hoffnung, dass die eigentliche Unterstützung von 6000 Euro jährlich nach Corona wieder ausreichen würde.

    Wie Theaterleiterin Angelika Relin in ihrem Antrag schreibt, sei Corona aber auch im dritten Jahr für das kleine Theater ein Ganzjahresthema gewesen und die erhoffte neue Leichtigkeit ausgeblieben. Der heiße Freiluftsommer mit stets hohen Infektionszahlen und einer Menge stornierter Reservierungen bis hin zu den inflationär gestiegenen Preisen begründeten den Zuschussbedarf, "obwohl künstlerisch ein Erfolg nach dem anderen eingefahren werden konnte". Sie deutet sogar an, dass die frühere Bestuhlung auf engstem Raum durch die neue Achtsamkeit keine Akzeptanz mehr finden könnte und dauerhaft großzügig bestuhlt werden müsse – eine Praxis, die ein Drittel Mindereinnahmen mit sich bringt.

    Wichtiges Signal für andere Zuschussgeber

    Wenngleich 12.000 Euro auf dem Papier stehen, genau genommen beläuft sich der Mehrbetrag, den Relin für 2023 gegenüber dem Vorjahr beantragt, auf netto 500 Euro, argumentierte der Bürgermeister, nachdem zumindest Stefan Furkel (BLS) mit der "ordentlichen Summe" haderte. "Corona ist vorbei", befand er. Im Vorjahr hatte er darauf gedrungen, dass der Corona-Anteil an der Unterstützung auch explizit so deklariert wird. Und die jährliche Pacht zu erhöhen, sei dann wohl kontraproduktiv gewesen, mutmaßte er. Tatsächlich ist sie für Sommerhausen ein Nullsummenspiel, weil sie als Zuschuss zurückgegeben wird. Es sei aber ein wichtiges Signal für andere Zuschussgeber, dass Pacht anfällt und der Turm einen Wert hat, so Saak. 300 Euro monatlich für den Torturm seien auch nicht zu viel, hält er dagegen.

    Für andere Kollegen war der höhere Zuschuss durchaus in Ordnung. "Es ist das einzige Theater, das wir noch haben. Es ist wichtig, dass Relin bleibt", argumentierte Thomas Bidner (WGS) für die höhere Bezuschussung. "Die geleistete Arbeit für Sommerhausen ist definitiv", würdigte Stefan Diroll (CSU), der damit auch zeigen will "dass uns das Theater was wert ist". Die Teuerung und die insgesamt nach wie vor schwierige Lage für Kulturbetriebe hatte unter andrem Birgit Gunreben (BLS) als nachvollziehbar betont. Mit der abwägenden Diskussion über die Zusammensetzung des Gesamtpostens wich das Erschrecken über 12.000 Euro. Mit der Maßgabe, dass der Zuschuss nicht gesetzt, sondern jährlich neu zu beantragen sei, wurden die Summe sogar einstimmig gewährt.

    Bürgermeister will mehr Transparenz

    Bürgermeister Wilfried Saak allerdings sieht ein anderes Problem in der bisherigen Praxis der Sommerhäuser Kulturförderung, welche er grundsätzlich für richtig hält. Es fehle jedoch die Übersicht. Es gebe hier vieles, was einer Förderung wert ist. Geschätzte 40.000 Euro jährliche Kulturförderung hält er für realistisch. Das sei für eine Gemeinde dieser Größe schon ein großer Posten. Es kann auch mehr sein. Dazu kommen die Arbeitszeitleistungen des Bauhofs bei diversen Veranstaltungen. Saak sprach sich deshalb für ein Kulturbudget aus, das all diese Einzelposten auflistet. Damit lasse sich besser entscheiden und rechtfertigen, welches Geld wofür ausgegeben wird. Saak: "Das hat mit Transparenz zu tun".

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