heidingsfeld Vor 1226 Jahren wurde Heidingsfeld zum ersten Mal urkundlich erwähnt und ist damit nur unwesentlich jünger als seine "größere Schwester" - die Stadt Würzburg. Bisher gab es noch keine Veröffentlichung, die die spannende Geschichte des "Städtle" in einem Buch zusammenfasst. Abhilfe schafft jetzt das 695-seitige Werk "Die Geschichte der Stadt Heidingsfeld".
Ein Heidingsfelder fühle sich in erster Linie als Heidingsfelder und dann erst als Würzburger, brachte der Herausgeber der Ortschronik, Privatdozent Rainer Leng, eine der Besonderheiten dieser Stadtteilbewohner auf den Punkt. Auch 75 Jahre nach der Eingemeindung des "Städtle" zu Würzburg (Einheimische sagen immer noch, es sei umgekehrt gewesen) gebe es noch viele Bereiche, in denen die Eigenständigkeit zu spüren sei.
Leng lobte bei der Vorstellung des Buches in der Sankt Laurentiuskirche den großen Einsatz der 19 Autoren. Sie mussten in vielen verstreuten Urkunden und Aktenbündeln suchen. "Jeder Gang in die Archive wurde zur Schatzsuche." In 26 Artikeln bieten die Autoren nun einen Überblick über die Geschichte Heidingsfelds - von den Anfängen bis zur Gegenwart. Sie bringen Licht ins Dunkel in vielen Themenbereichen: Von Politik über Bildungswesen und Künstlergeschichte bis hin zu Brauchtum, Wallfahrtswesen und Vereinsstrukturen.
"Die Herausgabe der Chronik war eine der größten Aufgaben in der über 50-jährigen Geschichte der Bürgervereinigung", hob Victor Heck, Vorsitzender der Bürgervereinigung Heidingsfeld, hervor. Mehr als drei Jahre lang setzten sich alle Mitglieder "unermüdlich", unter anderem in der Werbung für die Chronik, ein. Heck dankte vor allem dem inzwischen verstorbenen Walter Obst, der vier von 26 Beiträgen zur Ortschronik geschrieben hat.
"Die Zukunft des Städtle kann man nur gestalten, wenn man die Geschichte kennt", erklärte Bürgermeister Dr. Adolf Bauer. "Ich hoffe, dass die großen Mühen der Autoren nicht nur zwischen den Buchdeckeln verschwinden, sondern dauerhaft Früchte tragen", fügte er hinzu. Er vermutete, dass die Leser der Chronik bestimmt auf viele Dinge stoßen, die sie noch nicht kannten oder wahrgenommen hätten.
"Nur wer weiß, wo er herkommt, weiß auch wohin er geht", sagte Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder. Würzburg könne stolz auf diesen Stadtteil und dessen Bewohner sein. Seit 75 Jahren habe das "Städtle" seine Eigenständigkeit in der Stadt erhalten.
Dr. Albrecht Weiland, Geschäftsführer des Verlages Schnell & Steiner, informierte, dass bereits über 500 Exemplare bestellt wurden.

Rainer Leng (Hrsg.): Die Geschichte der Stadt Heidingsfeld, Verlag Schell & Steiner Regensburg, 695 S., 135 S/W-Bilder, 32 Farbtafeln, ISBN 3-7954-1629-9, 59,90 Euro.