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Würzburg: 175 Jahre kontemplatives Leben in Himmelspforten

Würzburg

175 Jahre kontemplatives Leben in Himmelspforten

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    Chorgebet der Karmelitinnen.
    Chorgebet der Karmelitinnen. Foto: Karmelitinnenkloster Himmelspforten

    Hört man in Würzburg vom "Kloster Himmelspforten", dann denken viele an das Exerzitienhaus der Diözese Würzburg. Wenige wissen, dass in direkter Nachbarschaft ein Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen besteht und das schon seit 175 Jahren.

    Am 19. September 1844 kamen aus dem Karmel in Gmunden in Österreich drei Schwestern und errichteten in dem säkularisierten Zisterzienserinnenkloster, das schon 1231 gegründet wurde, den ersten Schwesternkarmel seit der Säkularisation in Deutschland. Die Karmelitinnen zogen 1925 in einen kleineren Neubau an der Ostseite der Klosterkirche um, da der Altbau für die - nach der Ordensregel - höchstens 21 Schwestern eines Karmels zu groß war. Laut der Pressemitteilung fanden die historischen Gebäude schließlich als Exerzitienhaus der Diözese Verwendung.

    Während der Zeit des Nationalsozialismus, der die Orden als "unnütze Esser" ansah, mussten die Schwestern sich mit Krankenpflegediensten in der Theresienklinik "nützlich" machen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die ganze Anlage schwer beschädigt. Kaum waren die Schäden beseitigt, nistete sich der Holzbockkäfer im Dachstuhl der Kirche ein und brachte das Dach fast zum Einsturz. Die Kirche musste 1956 wieder geschlossen werden. Da die Finanzmittel knapp waren, die Schwestern aber zwischenzeitlich Kenntnisse im Bauhandwerk erworben hatten, trugen sie eigenhändig den befallenen Dachstuhl ab, ersetzten ihn durch ein Stahlfaltdach und ließen bei dieser Gelegenheit gleichzeitig die ebenfalls befallene kostbare Kassettendecke aus dem 17. Jahrhundert renovieren. Am 15. August 1969 konnte die Klosterkirche wieder ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Ordensschwestern waren bis in die 1980er Jahre mit einem hohen Anteil an Eigenleistung mit dem Wiederaufbau beschäftigt.

    Eine Ausstellung in der Karmelkirche, Mainaustraße 40,  gibt einen kleinen, sonst nicht möglichen Einblick in das Leben der Schwestern. Die Eröffnung der Ausstellung wird am Gründungstag, den 19. September mit einer Vesper mit der Karmelfamilie der Diözese Würzburg (Karmel Rödelmaier, die Karmeliten von der Sanderstraße und der Teresianischen Karmelgemeinde) zu Ehren des Regelgebers des Karmel Albert von Jerusalem um 16 Uhr sein. Anschließend referiert der Prior der Karmeliten P. Elias M. Haas zum Thema Karmelitanische Spiritualität. Die Ausstellung nach der Eröffnung bis 19.30 Uhr, am Freitag und Samstag von 10 bis 19.30 Uhr besucht werden. Am Sonntag, den 22. September wird ein Festgottesdienst um 10.30 Uhr mit dem Provinzial der deutschen Ordensprovinz des Teresianischen Karmel P. Dr. Ulrich Dobhan sein. Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen. Die Ausstellung kann dann noch vom Ende des Gottedienstes bis 16 Uhr besucht werden. Eine Dankvesper für Frau vom Berge Karmel um 16 Uhr beschließt die Feierlichkeiten zum 175-jährigen Gründungsjubiläum.

    Toreinfahrt zum Kloster
    Toreinfahrt zum Kloster Foto: Karmelitinnenkloster Himmelspforten
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