Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

ZELL: 26 000 Dominosteine enden mit "Welcome"

ZELL

26 000 Dominosteine enden mit "Welcome"

    • |
    • |
    Letzte Handgriffe: Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag tüftelten die Jugendlichen für das Domino-Event. Einer allein hätte wohl 50 Stunden für den Aufbau gebraucht.
    Letzte Handgriffe: Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag tüftelten die Jugendlichen für das Domino-Event. Einer allein hätte wohl 50 Stunden für den Aufbau gebraucht. Foto: Foto: Gideon Zoryiku

    In nur drei Minuten war das Spektakel vorbei - das Publikum war jedoch noch lange begeistert. Für das Willkommensfest für die in Zell untergebrachten Flüchtlinge wurde am Sonntag ein Domino-Event veranstaltet. Dabei wurden in der Aula der Grundschule einige deutsche Monumentalbauten aus Dominosteinen aufgebaut und in einer spektakulären Kettenreaktion umgestoßen.

    Das war nichts für zittrige und nervöse Leute: Allein um ein Kartenhaus zu bauen, braucht man ein ruhiges Händchen und viel Geduld. Noch viel mehr Geduld brauchten aber der Zeller Jonathan Hofinger und seine Kumpels Lukas Prinz (Gelnhausen) und Justin Kühn (Selters). Sie bauten in der Aula der Grundschule über 26 000 Dominosteine auf. Die Drei sind keine Anfänger, sondern haben an mehreren Wettbewerben für das Guinnessbuch der Rekorde teilgenommen.

    Für den Aufbau brauchten sie vom Freitagabend bis Sonntagnachmittag mehrere Stunden. Einer allein hätte 50 Stunden gebraucht, rechneten sie vor. Unterstützt wurden die „Profis“ von dem 14-jährigen Marlin Hofinger und der neunjährigen Selina Lutz (beide aus Zell).

    Es sei immer eine Herausforderung, solche Events durchzuführen, sagte der 18-jährige Hofinger, der die Idee zu der Willkommensveranstaltung hatte. Man müsse sich schon sehr konzentrieren, da es nicht ganz so einfach sei, die Motive aufzustellen. Nichts darf umfallen. „Wenn man einen Fehler macht, dann muss man von Vorne anfangen.“

    Die fantasievollen Motive und die interessanten Effekte, mit denen die Bewegung der stürzenden Steine stetig weitergegeben wird, machen seiner Ansicht nach den Reiz für das Publikum aus. Und da ein einfaches Umfallen der Steine für die Zuschauer in der Tat zu langweilig gewesen wäre, baut man Bilder und Figuren auf, die sich erst nach dem Umstürzen offenbaren oder auch Hindernisse, die überwunden werden müssen. Diese halten dann oft das Publikum in Atem: Schafft das eingebaute Pendel es tatsächlich, den nächsten Domino-Stein anzustoßen, und damit die Kettenreaktion erneut auszulösen?

    Als die Zuschauer ab 14 Uhr in die Aula eingelassen wurden, waren schon das Brandenburger Tor, der Kölner Dom, Schloss Neuschwanstein, das Logo der Marktgemeinde, die Deutschlandkarte und die deutsche Flagge mit dem Schriftzug „Willkommen in Deutschland“ in englischer Sprache fertig aufgestellt. Dazwischen knieten Lukas Prinz, Justin Kühn und Jonathan Hofinger und erledigten die Feinarbeiten. Leichtfüssig in Socken liefen sie zwischen den Dominosteinen. Bürgermeisterin Anita Feuerbach: „Es ist eine große Leistung, die die jungen Leute vollbracht haben. Und es wäre schade, wenn alles jetzt umfallen würde.“

    Das Unglück blieb aus und so konnte die Bürgermeisterin nach der Begrüßung den Startschuss geben: Feuerbach legte einen Fußball auf eine Rampe, der gegen die Wand rollte und ins Tor fiel. Vom Tor aus wurde die Deutschlandkarte angestoßen, danach fielen das Zeller Logo, das Brandenburger Tor, der Kölner Dom und Schloss Neuschwanstein nacheinander um. Zum Schluss stürzte die deutsche Flagge um. Erst jetzt konnte man den Willkommensgruß „Welcome to Germany“ deutlich lesen.

    Im Anschluss daran versuchten einige Flüchtlinge, eigene Werke unter Anleitung zu errichten. Ein Video vom Domino-Event soll bald auf youtube unter www.youtube.com/user/jaytar42 zu sehen sein.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden