Die zahlreichen Höhepunkte genossen nicht nur viele inzwischen erwachsene ehemalige Nutzer dieses pädagogisch betreuten Aktivspielplatzes, sondern auch Mitglieder der ersten Stunde und Betreuer. Im Mittelpunkt standen aber – wie von Anfang an – die Kinder.
„Mir hat die Farm schon bei meinem ersten Besuch vor drei Jahren gut gefallen“, erzählte der zwölfjährige Lars Volkrodt. Kaum hatte er damals das idyllisch gelegene Gelände am Kühbach unter die Lupe genommen, kam ihm die Idee, eine Hütte zu bauen. „Nachdem ich um Erlaubnis gefragt hatte, fing ich an zu hämmern.“ Nach wie vor werkelt er leidenschaftlich an Holzhütten, aber mittlerweile führt er auch öfter die Esel herum, füttert Tiere und hilft gern in den Ferien beim Kochen des Mittagessens mit.
„Ich finde es toll, dass ich hier viele Freunde treffe“, meinte Lars. Alle selbst erdachten Projekte konnte er jedoch nicht verwirklichen. Für seine Idee, eine Brücke über den Bach zu bauen, erhielt er keine Erlaubnis. „Ich fand das okay, weil sie bei Hochwasser bestimmt weggerissen worden wäre“, zeigte er sich einsichtig.
Gut angenommen
„Ich freue mich sehr, dass die Farm immer noch so gut angenommen wird“, zog Erika Bogar-Sendelbach eine positive Bilanz. Vor 30 Jahren, während ihrer Ausbildung zur Heilpädagogin, gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern dieser Einrichtung und war erste Vorsitzende des Vereins Kinder- und Jugendfarm. Besonders hob sie die „Vielfältigkeit der handwerklichen Angebote und der Natur“ hervor. Die zahlreichen Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung „benötigen die Kinder auch heute noch dringend für ihre Entwicklung“.
Anke Klaus, Vorsitzende des Sozialdienst katholischer Frauen, der neben der Stadt Würzburg und dem Verein zu den Trägern der Farm gehört, schilderte ihre Eindrücke von Besuchen. „Wenn ich hierher komme, schreien und wuseln Kinder und Tiere durcheinander, die Kinder bauen und basteln, sie spielen im Schlamm oder klettern, sie suchen die Eier der Hühner oder füttern die Tiere.“ Nach ihren Worten liegt über dem gesamten Geschehen „ein Hauch von Abenteuer“. Sie wünschte, dass „dieses Glück noch vielen weiteren Generationen von Kindern erhalten bleibt“.
Mit einer Finanzspritze von 5000 Euro sorgten die VR Bank Würzburg und die Raiffeisen/Schulze-Delitzsch Stiftung Bayerischer Genossenschaften dafür, dass die Kinder- und Jugendfarm weiterhin auch Integrationsarbeit leisten kann. „Mit der Spende wollen wir Chancen für Menschen mit Migrationshintergrund eröffnen und ein Zeichen dafür setzen, dass den Volks- und Raiffeisenbanken in Bayern Integration wichtig ist“, erklärte Regionaldirektor Roland Streng bei der Scheckübergabe in Anwesenheit des Würzburger Oberbürgermeisters Georg Rosenthal.
Spende für Spielkontakte
„Wir verwenden die 5000 Euro für die Fortsetzung der gegenseitigen Spielkontakte mit den Kindern in der zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in der ehemaligen Emery-Kaserne“, informierte Astrid Sendke, die seit zehn Jahren die Kinder- und Jugendfarm leitet. Auch wenn die Aufnahmeeinrichtung geschlossen werden sollte, könnten die Kinder von Asylbewerbern den Aktivspielplatz besuchen. Sie bedankte sich für die erste Spende für diesen Verwendungszweck, „weil wir damit in der Lage sind, das Projekt fortzusetzen“.