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WÜRZBURG: 40 Jahre fairer Handel im Weltladen

WÜRZBURG

40 Jahre fairer Handel im Weltladen

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    Sie engagieren sich seit vielen Jahren für den Weltladen (von links): die beiden Geschäftsführer Thomas Mitschke und Maria Sauter, Schatzmeisterin und Gründungsmitglied Ulrike Mann-Rösemeier und die Vorsitzende des Trägervereins Maria Leitner.Foto: Angie Wolf
    Sie engagieren sich seit vielen Jahren für den Weltladen (von links): die beiden Geschäftsführer Thomas Mitschke und Maria Sauter, Schatzmeisterin und Gründungsmitglied Ulrike Mann-Rösemeier und die Vorsitzende des Trägervereins Maria Leitner.Foto: Angie Wolf Foto: ANGIE WOLF

    „Würzburg hat einen der größten Weltläden Deutschlands. Darauf sind wir natürlich stolz“, sagt Ulrike Mann-Rösemeier. Dass das heute, 40 Jahre nach der Gründung des Ladens, so ist, ist vor allem einem guten Netzwerk und vielen engagierten Mitarbeitern zu verdanken. So wie Mann-Rösemeier sind viele bereits seit den Anfängen dabei und setzen sich noch heute für einen gerechteren Handel ein.

    Fairer Handel und Bildungsarbeit, das sind die zwei Standbeine des Weltladens in der Plattnerstraße. Produkte aus den Ländern des globalen Südens sind hier erhältlich. Viele denken dabei an Kaffee und Schokolade, aber auch Schmuck, Spiele oder Kleidung gibt es. Doch mindestens genauso wichtig ist die Bildungsarbeit. In den Räumlichkeiten des Weltladens gibt es immer wieder Ausstellungen, aktuell kann man sich über „Fluch und Segen“ der Smartphones informieren.

    Vom Bazar zum Laden

    Vor 40 Jahren kam bei einem gemeinnützigen Weihnachtsbazar die Idee auf, fair gehandelte Produkte auch über solche begrenzten Aktionen hinaus zu verkaufen. Zwei Jahre zuvor wurde mit der Gepa die heute größte Organisation im fairen Handel gegründet. Am 8. Oktober 1977 wurde schließlich der „Info-Markt Dritte Welt“ im Kilianshaus, das zum Bistum Würzburg gehört, eröffnet. Der zugehörige Trägerverein „Initiative Eine Welt“, über den die Geschäfte des Weltladens geführt werden, entstand zwei Jahre danach.

    Seit 2003 steht der Name „Weltladen Würzburg“ in der Plattnerstraße für fair gehandelte Produkte. Den Verkauf im Laden übernehmen seit den Anfängen zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter. „Ohne die vielen Helfer könnten wir die Arbeit nicht machen. Doch glücklicherweise finden sich dafür meist genug Freiwillige“, sagt Maria Leitner, die Vorsitzende des Trägervereins ist.

    Thomas Mitschke ist neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer auch als Bildungsreferent für den Weltladen tätig. „Die Bildungsarbeit ist sehr wichtig für uns. Wir wollen über die Situation in den Entwicklungsländern informieren und ein generelles Umdenken der Menschen im Konsum erreichen“, sagt Mitschke. „Dabei geht es auch um Themen, die man vielleicht nicht sofort mit fairem Handel verbindet, wie zum Beispiel die Smartphone-Ausstellung“, so Mitschke.

    Herausforderungen für die Zukunft

    Viele Ehrenamtliche tragen den Weltladen, doch darüber hinaus werden auch immer wieder Mitarbeiter gesucht, die mehr Verantwortung übernehmen wollen. „Wir sind ständig auf der Suche nach engagierten Leuten, die auch im Verein und der Leitung eine Funktion übernehmen wollen. Denn wir werden ja alle nicht jünger“, sagt Gründungsmitglied Mann-Rösemeier.

    Die Entwicklung zu immer mehr Fairtrade-Produkten in Supermärkten sehen die Mitarbeiter des Weltladens zwiespältig. „Einerseits ist es natürlich schön, wenn die Produkte verbreitet werden. Aber die Discounter-Mentalität und der faire Handel widersprechen sich auch heute meist noch“, so Mitschke. Das Problem sei, dass Mischprodukte wie Schokolade dort oft nur geringe Anteile an fair gehandelten Produkten enthalten. „In dem sehr komplexen Markt der Fairtrade-Siegel bieten große Namen wie die Gepa eine gute Orientierung, Eigenmarken von Supermärkten sind leider oft nicht vertrauenswürdig“, sagt auch Maria Leitner.

    Es gibt noch viel zu tun

    „Der faire Handel ist mittlerweile sehr etabliert, vor 40 Jahren war das noch eine eher revolutionäre Idee“, sagt Leitner. Trotzdem sei es wichtig, dass auch junge Leute weiter an der Idee des fairen Handels festhalten. „Denn das Bewusstsein ist zwar im Kleinen gewachsen, doch im Großen zählt noch immer das Big Business und Geschäfte machen“, so Leitner.

    Dennoch hat der Weltladen in 40 Jahren viel erreicht und das wird mit dem Jubiläum gefeiert. „Es haben bereits Ausstellungen und Vorträge stattgefunden, aber das Highlight ist sicher unser Jubiläumskonzert in der Johanniskirche am 14. Oktober mit MoZuluArt“, erzählt Mitschke. Dabei wird ein a-capella-Ensemble Werke Mozarts und anderer Klassiker südafrikanisch interpretieren. Karten sind im Weltladen erhältlich.

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