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LENGFELD: 50 Jahre Garten- und Landschaftsbau Fleischhacker

LENGFELD

50 Jahre Garten- und Landschaftsbau Fleischhacker

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    Damit die Black Stars ordentlich trainieren konnten, musste auch ein ordentlicher Rasen im Kickers-Stadion her. Gleiches galt für die Trainingsanlagen in Bad Kissingen, wo sich die Kicker aus Ecuador niedergelassen hatten. Beauftragt mit der Anlage der neuen Fußballfelder wurde damals das Würzburger Unternehmen Fleischhacker als weithin bekannter Garten-, Landschafts- und Sportplatzbauer. In diesem Jahr wird der Familienbetrieb 50 Jahre alt.

    Jedenfalls beeindruckte die hohe Kunst eines guten Fußballrasens die Ecuadorianer nachhaltig. Vertreter des dortigen Fußballverbandes waren vor eineinhalb Jahren zu Besuch in Würzburg, um sich bei der Firma Fleischhacker über den Bau von Sportanlagen zu informieren. In Aussicht: Ein Projekt auf den zu Ecuador gehörigen Galapagos-Inseln.   „Eigentlich waren nur zwei Stunden für den Besuch vorgesehen“, erinnert sich Junior-Chef Gunter Fleischhacker. Am Ende wurde fast ein ganzer Tag daraus. Ob die Würzburger tatsächlich auf die Galapagos-Inseln ausschwärmen, ist noch offen. Definitiv wäre es für das regional verwurzelte Unternehmen der am weitesten entfernte Auftrag in der Firmengeschichte.

    Große Bandbreite

    Aber auch ohne den Fußballrasen in Übersee hat man bei Fleischhacker alle Hände voll zu tun. Mittlerweile macht der Sportplatzbau die Hälfte des Geschäftes aus: Fußballfelder, Tennisplätze, Laufbahnen, Hockeyfelder – die Bandbreite ist groß. Dazu kommen die Sportplatz-Sanierungen, derzeit 200 000 Quadratmeter jährlich. Nur noch ein Viertel des Umsatzes fällt auf den klassischen Landschaftsbau, 15 bis 20 Prozent auf Privatgärten. Der Rest sind Dachbegrünungen, die man als Franchise-Nehmer durchführt. Vieles hat sich gewandelt im Lauf der fünf Jahrzehnte, seit Hermann Fleischhacker im März 1959 mit zwei Mitarbeitern in der Lengfelder Georg-Engel-Straße das Unternehmen begründete.

    Heute beschäftigt man rund 50 Fachkräfte, in Spitzenzeiten waren es rund 120. Am Ende der Bau-Boomphase in den 90er Jahren musste man abspecken, dazu kam die fortschreitende Automatisierung. Vor 35 Jahren, erzählt Hermann Fleischhacker, hat eine Kolonne von sieben bis acht Mann ein Rasenfeld angelegt.   Heute machen das ein bis zwei Leute mit einer lasergesteuerten Planierraupe. Oder der anfangs belächelte Minibagger: Allein durch seinen Einsatz wurden ein bis zwei Arbeitsplätze überflüssig.

    Die eigene Baumschule hat Fleischhacker vor fünf Jahren an einen langjährigen Mitarbeiter (Ringelmann) verpachtet. „Deshalb meinen manche Würzburger, dass es uns nicht mehr gibt“, schmunzelt Diplom-Ingenieur Gunter, der für das Tagesgeschäft im Betrieb zuständig ist. Wichtige Entscheidungen trifft er gemeinsam mit seinem Vater.

    Größerer Radius

    Der 77-jährige gebürtige Kärntner blickt auf ein bewegtes Berufsleben zurück. Nach Wanderjahren als Junggärtner und der Meisterprüfung in der Veitshöchheimer Landesanstalt begann er in Würzburg mit der Anlage von Privatgärten. Doch schnell wurde der Radius größer. In den 60er Jahren bepflanzte er in großem Stile Autobahnböschungen. Später kamen viele Schulhöfe und Außenanlagen dazu.   Mit Boris Becker und Steffi Graf schossen dann Tennisplätze aus dem Boden – Fleischhacker war dabei.

    Besonders stolz ist der Seniorchef im 50. Jahr des Unternehmens auf ein spektakuläres Projekt im Raum Donaustauf, das von Naturschützern zunächst argwöhnisch begleitet wurde. Für die Fertigstellung des Rhein-Main-Donau-Kanals wurde ein Biotop im Altarm der Donau ausgehoben und an anderer Stelle wieder eingepflanzt. Auf seltene Pflanzen hatte man dabei Acht zu geben. Am Ende wurde ein Zwei-Hektar-Biotop an anderer Stelle in zehnfacher Größe neu angelegt.

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