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VEITSHÖCHHEIM (DLO): 63 Mal um die Erde gefahren

VEITSHÖCHHEIM (DLO)

63 Mal um die Erde gefahren

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    Eduard Bund mit dem ersten Dienstwagen. . .
    Eduard Bund mit dem ersten Dienstwagen. . . Foto: gtheden

    14 Divisions-Kommandeure hat Eduard Bund bei der Bundeswehr kutschiert. Nun geht er in den wohlverdienten Ruhestand. Sein erster Chef 1966 war Generalmajor von Butler, sein letzter Chef 2007 hieß ebenfalls von Butler. Dazwischen liegen 41 Jahre voller Erinnerungen und Kuriositäten. Eduard Bund hat, bevor er Fahrer der Generalität wurde, das Schäferhandwerk gelernt.

    Seinen Führerschein machte er auf einem Borgward-Achtsitzer, einer nur noch im Museum anzutreffenden Auto-Spezies. Eine Anekdote aus der Anfangszeit, die Bund gern zum Besten gibt: Während einer Übung fuhr er mit seinem ersten General durch unbekanntes Terrain. Fahrzeug war damals ein DKW. Als Bund auf das schwierige Gelände hinwies, winkte der General ab und meinte: „Das schaffen wir schon!“ Dann kam, was kommen musste, der Wagen blieb in einem Wasserloch stecken und musste mit einem Lastwagen geborgen werden – mitsamt dem noch im Auto sitzenden Bund. Bunds Kommentar: „Ich konnte doch nicht meinen DKW aus den Augen lassen.“

    Die Generäle schätzten Bund als pflichtbewussten und umsichtigen Fahrer. Die Entfernungen und Fahrzeiten zu den meisten Bundeswehrstandorten kann er aus dem Gedächtnis sagen. „Ein Kommandeursfahrer ist immer im Dienst“ war stets sein Motto. Eduard Bund denkt gerne an seine 41 Jahre und 2,45 Millionen Kilometer zurück – mit 25 verschiedenen Autos vom olivgrünen Käfer (55 PS) bis zum silbergrauen Mercedes (170 PS). Umgerechnet ist Bund 63 Mal um die Erde gefahren.

    Als die 12. Panzerdivision aufgelöst wurde, gab Bund ein kleines Intermezzo bei der Standortverwaltung Veitshöchheim. In dieser Zeit durfte er einen VW-Pritschenwagen (Bully) fahren. Als sich 2002 die Division Luftbewegliche Operationen (DLO) in Veitshöchheim gründete war Bund wieder mit von der Partie und durfte erneut die Kommandeure kutschieren.

    Es bewegte Bund tief, dass zu seiner Verabschiedung viele Generäle aus alten Zeiten den Weg nach Veitshöchheim fanden. Veitshöchheim war so für Stunden der Ort mit der höchsten Generalsdichte in Bayern. Generalmajor von Butler, empfing zu Ehren Bunds unter anderem den ehemaligen Generalinspekteur der Bundeswehr a.D. Hartmut Bagger und den mit 95 Jahren noch erstaunlich rüstigen Generalleutnant a.D. Peter von Butler, der der Onkel von Carl-Hubertus von Butler ist.

    In dieser goldenen Runde ließ der Gastgeber die 40 Jahre Dienstzeit von Bund, die auch ein kleines Stück Bundeswehrgeschichte ist, Revue passieren. Der Divisionskommandeur würdigte die stets angemessene Fahrweise seines Fahrers – frei nach Bunds Lebensmotto: „Als Kraftfahrer ist der Weg das Ziel.“ Einen besonderen Dank richtete Butler an die Ehefrau Anita Bund, die während der zahlreichen Übungen, Dienstreisen und der dadurch bedingten Abwesenheit ihres Mannes, mit den drei Kindern oft alleine war.

    Als Zeichen der Dankbarkeit überreichte Butler ein als Erinnerungsgeschenk gestaltetes Lenkrad des Bundeswehr Geländewagens Wolf, den Bund besonders gerne fuhr und eine Fotocollage mit allen ehemaligen und aktiven Kommandeuren, die er gefahren hat und den brandneuen Coin der DLO.

    Ferner wünschte Butler dem Naturfreund Bund Gesundheit und noch viele unfallfreie Kilometer im Privatleben. Für seinen neuen Lebensabschnitt hat sich Bund einiges vorgenommen. Er will viel Zeit mit seinen fünf Enkelkindern verbringen. Entspannte Stunden garantiert ihm sein Hobby, das Angeln.

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