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WÜRZBURG: 7500 Kilometer für einen guten Zweck

WÜRZBURG

7500 Kilometer für einen guten Zweck

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    Hochbeinig: Die beiden Abenteurer Christoph Henneberger (links) und Joachim Goll vor ihrem umgerüsteten Mercedes Diesel, mit dem sie Anfang Mai zur Dust & Diesel-Rallye nach Nordafrika aufbrechen.
    Hochbeinig: Die beiden Abenteurer Christoph Henneberger (links) und Joachim Goll vor ihrem umgerüsteten Mercedes Diesel, mit dem sie Anfang Mai zur Dust & Diesel-Rallye nach Nordafrika aufbrechen. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Dust & Diesel. Würzburg-Dakar. 7500 Kilometer, ein Großteil davon über afrikanische Pisten. Es sind nicht die ersten Würzburger, die sich auf dieses Rallye-Abenteuer für einen guten Zweck einlassen, aber wohl die bislang bekanntesten. Ex-Basketball-Profi Christoph Henneberger und Anlageberater Joachim Goll bilden eines der 22 Teams, die sich am 1. Mai in Tarifa an der spanischen Südküste zur Dust & Diesel-Rallye treffen.

    Am Samstag hat Christoph Henneberger mit den Balljongleuren von Take Off Würzburg den Aufstieg in die dritthöchste deutsche Basketball-Liga geschafft, nun steht das nächste Abenteuer an. „Der Gedanke dazu spukte mir schon seit Jahren im Kopf herum“, erzählt Joachim Goll beim Redaktionsbesuch, „weil ich auch mit dem Florian Schmidt, der das ganze ins Leben gerufen hat, gut befreundet bin.“ Das „Ganze“ ist ein Projekt namens Dust & Diesel, der Gedanke dahinter, Abenteuer mit einem guten Zweck zu verbinden und so Waisenkinder in Westafrika zu unterstützen.

    „Der Gedanke dazu spukte mir schon seit Jahren im Kopf herum.“

    Joachim Goll Dust & Diesel-Teilnehmer

    Mittlerweile treffen sich zweimal im Jahr jeweils 22 Teams aus ganz Deutschland nach einer Sternfahrt über 2600 Kilometer in Tarifa an der Südspitze Spaniens. Dort setzen sie mit ihren Autos mit der Fähre nach Tanger in Marokko über, wo das Abenteuer richtig beginnt: Ab dem 2. Mai legen die Rallye-Fahrer in diesem Jahr an der Westküste Afrikas rund 5000 Kilometer zurück. Ziel ist am 20. Mai ein Ort namens St. Louis im Senegal. Allerdings ist es keine Wettfahrt. „Gewinner ist jeder, der ankommt“, sagt Goll. Bislang haben das alle Teams geschafft.

    Am Zielort gibt es zwei Waisenhäuser, denen die Unterstützung der Teilnehmer der Dust & Diesel – was auf Deutsch nichts anderes als Staub und Dieseltreibstoff heißt – gilt. Denn nach dem Eintreffen werden alle Fahrzeuge zu Gunsten dieser Waisenhäuser versteigert. „Dazu kommen Händler extra angefahren“, weiß Joachim Goll. Bevorzugt seien Mercedes Diesel. „Diesel ist in Afrika besser zu bekommen als Benzin, und Mercedes-Ersatzteile gibt in fast jeder Hütte“, sagt Henneberger.

    Goll ist noch nie selbst mitgefahren, als leidenschaftlicher Landrover-Fahrer hat er aber auf seinen Touren in Nordwestafrika schon Teilnehmer getroffen, erzählt er. Seinen Freund Christoph Henneberger hat er zum ersten Mal im VIP-Raum der Baskets mit der Idee „überfallen“. Bei einem gemeinsamen Urlaub in Portugal wurde aus der Idee der Plan.

    Nun geht es bald los, in einem 17 Jahre alten Mercedes-Diesel für 1000 Euro, höher gelegt, mit Bodenblechen zum Schutz gegen Steine – und viel Abenteuerlust in den Köpfen. Denn auf der afrikanischen Teilstrecke sind zumeist nur Start und Zielpunkt der zwischen 100 und 600 Kilometer langen Tagesetappen bekannt, die Routen müssen sich die Teams per GPS suchen.

    Ganz ungefährlich ist das Ganze nicht, an manchen Tagen müssen die Teilnehmer im Konvoi fahren und werden von der Polizei begleitet, Bürgerkriege haben ihre Spuren in Form von Minenfeldern hinterlassen. „Da gab es bei der Vorbesprechung auch die klare Ansage: Wenn es da heißt, ihr bleibt im Auto sitzen, bleibt ihr im Auto sitzen – und wenn es sechs oder acht Stunden dauert“, erzählt Christoph Henneberger.

    Um möglichst viel für den guten Zweck der Fahrt herauszuholen, haben die beiden begonnen Sponsoren für eine Tombola zu suchen. Der Erfolg war nicht ohne. Auf über 8000 Euro schätzen sie bislang den Wert der zur Verfügung gestellten Preise.

    Die Tombola soll an zwei Tagen stattfinden, an Gründonnerstag, 17. April, vor dem Heimspiel der s.Oliver-Baskets gegen den Mitteldeutschen BC um 19 Uhr in der s.Oliver-Arena und am Samstag, 19. April, vor dem Handball-Heimspiel der Rimparer Wölfe gegen den TSV Altenholz um 20 Uhr in der Dreifachsporthalle in Rimpar. Da wollen die beiden mit freiwilligen Helfern vor und in den Hallen Lose verkaufen, das Stück für einen Euro.

    Zu gewinnen gibt es unter anderem ein Ferienwochenende auf einem Weinfest in Portugal in Quinta de Santana mit Flug, Unterkunft und Weinfestbesuch, einen 1000-Euro-Gutschein für das Wohnforum und ein Catering-Event für 25 Personen zusammen mit den Spielern der s.Oliver-Baskets im Wert von 2000 Euro. Auch signierte Basketball-Schuhe von Dirk Nowitzki, Trikots und Tickets der Rimparer Wölfe und der Würzburger Kickers, eine Badehose des Schwimm-Weltmeisters Thomas Lurz und DB-Bayern-Tickets gibt es unter anderem zu gewinnen.

    Dust & Diesel und die Hilfsprojekte in Mauretanien

    Das Waisenhausprojekt im Mauretanien, das von den Teilnehmern der Dust and Diesel Rallye unterstützt wird, wurde 2006 von Abderrahmane Kane und dem Würzburger Florian Schmidt in Nouadhibou gegründet. Nouadhibou ist die zweitgrößte Stadt der islamischen Republik Mauretanien, einem der ärmsten Entwicklungsländer weltweit. Im Waisenhaus mit Tagesstätte werden rund 50 bedürftige Kinder von zwei Lehrern unterrichtet. Sie erhalten warme Mahlzeiten, Kleider und Schulutensilien. Die Küche wird von zwei Müttern organisiert. Seit November 2008 gibt es ein zweites Projekt in der Hauptstadt Nouakchott: Dort werden 60 Straßenkinder tagsüber betreut, unterrichtet und verpflegt. Vorrangiges Ziel ist, dass die Kinder Französisch lernen für ihre weitere Zukunft.

    Der Verkaufserlös der Rallyefahrzeuge kommt diesen beiden Projekten zu Gute. Die Übergabe der Gelder findet direkt nach dem Verkauf der Fahrzeuge statt. In Deutschland ist die AEPN Mauretanienhilfe e.V. seit Juli 2009 als gemeinnütziger Verein eingetragen.

    Infos: www.aepn.de www.dust-and-diesel.de

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