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WÜRZBURG: 80 Schüler der Blindeninstitutsstiftung werden in der City unterrichtet

WÜRZBURG

80 Schüler der Blindeninstitutsstiftung werden in der City unterrichtet

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    Umzug: Nicht alle Schüler der Graf-zu-Bentheim-Schule, die jetzt generalsaniert wird, kommen im ehemaligen Haus der Würzburger Dolmetscherschule unter. Diese Kinder werden künftig in leerstehenden Räumen einer Wohngruppe auf dem Gelände der Blindeninstitutsstiftung unterrichtet. Auch der ausgestopfte Igel wurde mitgenommen.
    Umzug: Nicht alle Schüler der Graf-zu-Bentheim-Schule, die jetzt generalsaniert wird, kommen im ehemaligen Haus der Würzburger Dolmetscherschule unter. Diese Kinder werden künftig in leerstehenden Räumen einer Wohngruppe auf dem Gelände der Blindeninstitutsstiftung unterrichtet. Auch der ausgestopfte Igel wurde mitgenommen. Foto: Foto: Pat Christ

    Seit dem 10. März werden 80 Kinder der Graf-zu-Bentheim-Schule in die Innenstadt unterrichtet. Gleichzeitig begann die 20 Millionen Euro teure Generalsanierung der Gebäude auf dem Gelände der Blindeninstitutsstiftung in Lengfeld. Bis zum Sommer 2016 werden Schüler aus 20 Klassen ausgelagert Unterricht haben. Einige kommen anderweitig auf dem Gelände des „Blindi“ unter, andere ziehen in die Innenstadt.

    An ihrem jetzigen Schulstandort können sich die Kinder nach Herzenslust austoben. Es gibt jede Menge Platz. Das ist im neuen Gebäude, wo bis vor kurzem die Würzburger Dolmetscherschule untergebracht war, nicht mehr so, erklärt Rektorin Heike Sandrock: „Dort haben wir nur einen kleinen Innenhof.“

    Das wurde von einigen Eltern und Lehrkräften im Vorfeld auch moniert. Sandrock sieht den Umzug in die City trotz dieser Einschränkung jedoch als „Riesenchance“ an: Die Schülerinnen und Schüler können dadurch stärker denn je am Leben in Würzburg teilnehmen. „Die Lehrerinnen werden mit ihnen in die Stadtbücherei und in die Museen gehen“, so Sandrock. Die Schüler selbst finden es „voll cool“, dass sie nun da sind, wo das Leben braust.

    Politisch wird ohnehin seit längerem der Ausstieg aus der schulischen Separation gefordert. „Inklusion“ lautet das Stichwort. Demnach sind Wege zu suchen, wie künftig alle Kinder gemeinsam unterrichtet werden können. Niemand soll ausgeschlossen, niemand an den Rand gedrängt werden. Auch das „Blindi“ propagiert die Idee der Inklusion.

    So wird in jenen Klassen, die in die Herzogenstraße umgezogen sind, längst ein inklusives Miteinander gelebt, betont Sandrock. Ein Drittel der 80 Schüler weist keinerlei Behinderung auf. Die Kinder sind normal begabt und können sehen. Viele blinde oder stark sehgeschädigte Kinder werden wiederum in Unterfranken inzwischen in Regelschulen unterrichtet. Sandrock: „Das heißt für uns allerdings auch, dass wir es mit einer stark veränderten Schülerschaft zu tun haben. Immer mehr Kinder, die zu uns kommen, sind schwerst mehrfachbehindert.“

    Im „Blindi“ wird es trotz Inklusion auch ferner genug Interessenten für die Graf-zu-Bentheim-Schule geben, ist sich Sandrock sicher. Vor allem mit Blick auf die neue Klientel der schwerstbehinderten Schüler werden die sechs aus dem Jahr 1982 stammenden Gebäude des Schulkomplexes nun zwei Jahre lang generalsaniert.

    „Wir bekommen außerdem ein neues Therapiebecken“, erläutert der Rektorin. Die Beleuchtung wird technisch auf den neuesten Stand gebracht, auch wird es mehr und neue Funktionsräume geben: „Zum Beispiel einen Förderpflegeraum, einen eigenen Raum für die Punktschrift sowie einen Raum zur Sehförderung.“

    Heike Sandrock musste ihre ganze Kraft für den Umzug aufbieten, denn der Zeitrahmen ist äußerst ambitioniert. „Erst einen Tag vor Weihnachten erhielten wir die Zusage, dass wir in die Dolmetscherschule einziehen können“, erzählt sie. In Windeseile mussten die dortigen Räume hergerichtet werden.

    Ungelöst, sagt die Schulleiterin, war lange die Frage nach der Finanzierung des Transports: „Wir wussten zunächst nicht, wie wir die Kinder nach dem Schulunterricht wieder zu uns hoch in die Tagesstätte bringen sollen.“ Nur der Weg morgens vom „Blindi“ in die Stadt wird übernommen. Nun wurde auch hierfür eine Lösung gefunden.

    „Die Transportkosten von der Herzogenstraße zurück zum Blindeninstitut in Lengfeld werden in einer Mischfinanzierung übernommen“, erläutert Pressesprecherin Sabine Tracht. Die Tagesstättenschüler übernimmt der Bezirk und die Fahrtkosten für die anderen Schüler werden von der Regierung bezahlt.

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