So ist es kein Wunder, wenn in Rekorden gerechnet wird, beispielsweise in Veitshöchheim, wo das Geisbergbad regelrecht gestürmt wurde. Es war die Hölle los. Am Samstag kamen 8000 Besucher und am Sonntag passierten 9000 die Drehspiralen – absoluter Rekord.
„Extrem viel Betrieb“
Ein ähnlicher Ansturm wurde auch beim Erlabrunner Badesee verzeichnet. Klaus Buchner, Vorsitzender des Zweckverbandes Erholungs- und Wandergebiet Würzburg, spricht von „extrem viel Betrieb“. Samstag und Sonntag seien jeweils 8000 bis 10 000 Gäste gekommen. Die 1000 vorhandenen Parkplätze hätten bei weitem nicht gereicht. So standen die Blechkarossen weit verteilt in der Landschaft: den Leinacher Berg hoch, links und rechts an der Kreisstraße entlang und im Erlabrunner Dorfgebiet. Weil der Schleusenweg an der Staustufe und die Zufahrt zur Naherholungsanlage zugeparkt waren und kein Rettungsfahrzeug durchgekommen wäre, musste die Polizei einschreiten, teilte Buchener auf Anfrage mit.
Ähnliche Zustände herrschten auch in Veitshöchheim. Der Geisberg-Parkplatz, die Stellflächen bei Lidl, Main-Center und Penny waren dicht, ebenso wie die Bergstrecke am Geisberg hoch, die Querspange Geithainer Allee und teilweise das Industriegebiet. Verkehrszeichen aus der Region um Würzburg herum waren zu sehen: MSP, KT, SW, TBB und natürlich WÜ aus Stadt und Land.
So war es kein Wunder, dass auch hier die Polizei plötzlich präsent war und Strafzettel unter die Scheibenwischer steckte. In der Tat ist am Geisberg links und rechts Halteverbot. Betroffene und Bürger machten die Gemeinde Veitshöchheim dafür verantwortlich. Bürgermeister Rainer Kinzkofer weist diese Vorwürfe energisch zurück: „Wir haben nix gesperrt“. Die Bergstrecke sei eine Kreisstraße und somit der Landkreis Würzburg für die dortige Regelung verantwortlich. Er habe das Vorgehen der Polizei schon vor zwei Jahren moniert. Er sei jedoch aufgeklärt worden, dass die durchgezogene Line am Straßenrand aus Sicherheitsgründen nicht überfahren werden dürfe.
Im Geisbergbad sowie an den Baggerseen gibt es für Besucher keine Obergrenze. Die Naherholungsanlage in Erlabrunn könnte laut Klaus Buchner durchaus 15 000 Geäste aufnehmen. Ähnlich äußert sich auch Rainer Kinzkofer: „Es gibt keine Obergrenze“.
„Mit Augenmaß“
Bezüglich der Strafzettelaktion am Sonntag hätte sich der Veitshöchheimer Bürgermeister „etwas mehr Sensibilität“ gewünscht. Laut Wolfgang Karl, Leiter der Polizei-Inspektion Würzburg-Land, seien die Beamten „,mit Augenmaß“ vorgegangen: „Sie haben nur die groben Dinger gemacht“, sprich Verstöße auf Gehsteigen oder Feuerwehrzufahrten geahndet. Es sei auch nicht abgeschleppt worden.
Karl verwies allerdings auf die Gefährlichkeit der heißen Katalysatoren. Das strohtrockene Gras könne sich durch die ausstrahlende Hitze leicht entzünden.
Trotz tausender Badegäste ist glücklicherweise so gut wie nichts passiert, wurde aus Veitshöchheim und Erlabrunn vermeldet. So wurden lediglich ein Sonnenstich sowie hin und wieder Kreislaufprobleme behandelt.