Nach einem erfüllten Leben starb am 10. August Schwester M. Mediatrix Borst, die langjährige Direktorin der Maria-Ward-Schule in der Annastraße in Würzburg, im Alter von 95 Jahren in der Gemeinschaft der Maria-Ward-Schwestern (Congregatio Jesu) in München-Pasing.
Der Gedenkgottesdienst für sie und alle verstorbenen Schwestern und Lehrkräfte der Schule findet am Montag, 3. November, um 18.30 Uhr in der Kirche Stift Haug statt.
Schwester M. Mediatrix stammte aus der Rhön; sie wurde 1919 in Windheim (bei Münnerstadt) geboren, wo sie eine unbeschwerte Kindheit und die ersten Schuljahre verbrachte. Mit 14 Jahren kam sie nach Würzburg.
Zunächst besuchte sie das „Gymnasium der Englischen Fräulein“ und anschließend studierte sie an der Julius-Maximilians-Universität Deutsch, Geschichte und Geographie. Mit großem Interesse verfolgte sie ihr Leben lang alle Geschehnisse in Welt und Kirche und nahm regen Anteil daran, heißt es in einem Nachruf der Maria-Ward-Schule.
Ihr lang gehegter Wunsch, in das Institut der Englischen Fräulein einzutreten, erfüllte sich erst 1946, also nach dem Zweiten Weltkrieg, den sie intensiv miterlebte. Sie durchlief die übliche Ordensausbildung und unterrichtete schon bald an verschiedenen ordenseigenen Schulen. Ihre ersten schulischen Erfahrungen machte sie am Gymnasium der Maria-War-Schwestern in Aschaffenburg.
Bald wurde sie jedoch nach Würzburg zurückgerufen, wo sie als Lehrerin und viele Jahre als Schulleiterin der Realschule und Frauenfachschule die Entwicklung der Bildungseinrichtungen entscheidend mitgestaltete.
Schwester M. Mediatrix war wiederholt Mitglied internationaler Kommissionen zur Erarbeitung der neuen Ordenskonstitutionen, wo vor allem ihre Lateinkenntnisse gefragt waren.
Zu Provinzialoberin ernannt
Nach einigen Jahren Oberinnenzeit wurde sie von der Generalleitung in Rom für die Zeit von 1984 bis 1990 zur Provinzialoberin der Unterfränkischen Provinz ernannt.
Über ihre berufliche Tätigkeit hinaus lagen ihr die Kontakte mit ehemaligen Schülerinnen, Lehrerinnen und Bekannten sehr am Herzen. Das zeigte sich vor allem in der letzten Lebensphase, die Schwester M. Mediatrix im ordenseigenen Seniorenheim in München-Pasing verbrachte.
Bis in die letzten Lebensjahre erinnerte sie sich an viele Namen von Schülerinnen, die sie mit ihrem Gebet begleitete.