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WÜRZBURG: Abschluss des achten Flamenco-Festivals in der Zehntscheine

WÜRZBURG

Abschluss des achten Flamenco-Festivals in der Zehntscheine

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    Dabei war es nicht einmal der Flamenco, der auf dem Programm stand, sondern Musicultura Iberica“, spanische Musikkultur eben, die ja bekanntlich auch in die lateinamerikanischen Länder und vor allem Mexiko hineinreicht.

    Im Repertoire des Abends wurden deshalb mehrere Klassiker aus dem Spanischen interpretiert, die als echte „Ohrwürmer“ auch hier fast jeder kennt. Dazu noch viel mehr: Gefühl, Gefühl, Gefühl...

    Es war kein Star wie Jesus Aquilera und seiner Compania, der wenige Tage zuvor das Stadttheater füllte und begeisterte, auf der Bühne. Angekündigt waren die spanischen Stars, die in Würzburg leben. Das wiederum war die Überraschung. Denn die Würzburg-Spanier brauchen sich nicht zu verstecken.

    Gefälligere Variante

    Der Abend war kein Schmalspur-Programm im Schatten der klassischen Flamenco-Künstler, die in Würzburg schon geboten wurden. Vielleicht war es zur Abwechslung einmal eine nicht zu anstrengende und gefälligere Variante spanischer Musik.

    Im Mittelpunkt stand die Würzburger Sängerin Margarita Gonzalez. Dass sie hier bekannt wäre, kann wohl kaum behauptet werden. Nach dem Abend wird aber über sie geredet. Denn dieses Temperament, das sie in die Stimme legen kann, diese Ausstrahlung und die Begeisterung machen sie unverwechselbar. Auch wenn man manchmal an die legendäre Stimme von Joan Baez denkt. Doch dafür ist Maragrita Gonzales dann doch zu temperamentvoll und möchte ihre Lieder nicht für die Ewigkeit, sondern für den Moment zum Publikum bringen.

    Liebe und Leidenschaft – das scheint das überragende Gefühl der Spanier. Das wird zumindest in der musikalischen Kunst durchkostet. An diesem Abend blieb der orientalische Einfluss, der sonst klassische Flamenco-Aufführungen mit puristischem Anspruch prägt, verpönt. Das war so angekündigt. Dass da aber klare Zusammenhänge bestehen – diesen fließenden Übergang zeigten problemlos Mercedes Sebals Arguisuelas mit ihrem Tanz, Robert Collomb mit seinen Gitarren und Matthias Philipsen an den Perkussion-Instrumenten.

    Die als Festival-Initiatorin bekannte Tänzerin Mercedes Sebald hatte natürlich an diesem Abend den Part, die für die meisten unverstandenen spanischen Texte optisch noch einmal zu unterstreichen und verständlich zumachen.

    Ausdruck und Konzentration

    Ihre Ausdruckfähigkeit und Konzentration, die in dem kleinen Rahmen besonders deutlich wurden, sind einfach begeisternd. Der Gitarrist Robert Collomb ist in der Szene ohnehin nicht unbekannt und liebt offenbar die spanische Musik-Kultur über alles.   Er ist Mitbegründer des Flamenco-Festivals und der Projektgruppe Musicultura Iberica“. Wie entspannt er jedes Temperament auf seiner Gitarre mitgeht, wie er dann, wenn in der Darbietung die musikalischen Funken sprühen, mit seiner Mimik doch ein wenig von seiner sparsamen Regung zeigt, ist allein ein kleines Erlebnis.

    Schließlich Matthias Philipzen, der „Trommler“ des Abends. Für den Rhythmus eines spanischen Abends unentbehrlich. Bei der spanische Reise an diesem Abend bleibt er natürlich, wie jeder Drummer, viel zu sehr im Hintergrund, weil er an seinen Instrumenten die ganze Bandbreite von tiefer Melancholie bis zum feurigen Exzess mitgehen muss. Er darf nach der Pause mit einer eigenen Einlage zeigen, dass er ein wahrer Rhythmus-Zauberer ist.

    Ohne drei Zugaben war nichts drin an diesem Abend.

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