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WÜRZBURG: Abwrackprämie: 450 Kunden im VW-Zentrum, aber online ging nichts

WÜRZBURG

Abwrackprämie: 450 Kunden im VW-Zentrum, aber online ging nichts

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    Im VW-Zentrum in der Nürnberger Straße waren die Schlangen lang: Kurz nach 8 Uhr warten bereits rund 150 VW-, Audi- und Skoda-Kunden. Denn laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sollten die Anträge nach der Rangfolge des Eingangs bearbeitet werden. Zwar hatte keiner, wie angekündigt, vor dem Spindler-Autohaus übernachtet, doch der erste war um vier Uhr da – was Geschäftsführer Christian Wieser allerdings nur gehört hat.

    „Ich bin gegen sieben gekommen und da warteten rund 20 Leute, einige hatten Stühle dabei“, berichtet Kunde Achim Kaiser aus Ebenhausen bei Bad Kissingen. Als um neun Uhr noch immer kein Antrag im Netz ist, fragt er nach, ob nur im VW-Zentrum nichts geht. Doch mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass es bundesweit Probleme gibt.

    Achim Kaiser ist beruhigt. Und wartet. Wie alle Kunden. „Ich kenne alle Verkäufer“, posaunt einer in der Raucherecke vor dem Eingang. „Das nützt Dir auch nichts, wenn die nicht auf den Server kommen“, entgegnet ein anderer.“

    Dass es trotz fast dreistündiger Wartezeit noch immer ruhig ist, wundert auch Geschäftsführer Wieser. In Sachen Auto ist der Deutsche offenbar geduldig. Einige greifen zum Handy und beantragen beim Chef noch schnell einen Tag Urlaub. „Ich habe eh frei, wir haben Kurzarbeit bei SKF“, sagt Helmut Dietz aus Weichtungen bei Maßbach. Außerdem gehe es „um einen Haufen Geld, der fürs Nixtun bezahlt wird.“

    Während Autofahrer auf der Straße bisweilen aggressiv agieren, plaudern und scherzen sie im Stau vor dem Schalter. Zur lockeren Stimmung tragen auch Kaffee und Kuchen bei sowie Main-Post und Bild-Zeitungen, die verteilt werden.

    Bevor die Stimmung doch noch gereizt wird, bietet Wieser kurz nach zehn eine pragmatische Lösung an: Die Mitarbeiter gehen mit den Kunden die Unterlagen durch und unterschreiben eine Vereinbarung, dass das Autohaus die Anträge online einreicht, aber ansonsten keine Gewährleistung übernimmt. So werden die Warteschlangen rasch kleiner. Bis 17 Uhr zählte man rund 450 Kunden, aber noch keinen abgeschickten Antrag. Wenn das Bafa-System doch noch funktioniert, lege man eine Nachtschicht ein, so Wieser.

    Andere Autohäuser hatten die Vereinbarung bereits im Vorfeld getroffen, so dass die Kunden gar nicht kommen brauchten wie bei der Opel G.V.O GmbH oder Renault-Müller.   „Wir haben das im Vorfeld vorbereitet“, sagt Renault-Verkäufer Frank Fimmel. Über 300 Anträge versuchte man elektronisch einzureichen.

    Warten scheint beim Abwracken Pflicht: auf den Online-Zugang, auf die Reservierungsbestätigung, auf den Neuwagen – auf die Prämie, die Menschen im Autohaus näher bringt.

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