1997 brachte Mutter Andrea den Stein ins Rollen. Wegen einer persönlichen Abmachung erklärte sie sich bereit, mit Prinz Wolfgang Gernert ein närrisches Paar zu bilden. Die Revanche von Ehemann Lothar folgte zwei Jahre später: Zusammen mit Marion Reubelt stieg er auf den Prinzenthron. In einer späten Stunde sei der Deal auf einer Tischdecke besiegelt worden.
In diesem Jahr setzte sich die Tradition in der nächsten Generation fort: Tochter Martina wurde Prinzessin und gibt sich ein bisschen braver als die Eltern. Statt eines närrischen Partnertausches bestieg sie mit Ehemann Thomas Keller den Thron.
Den Adelmanns liegt die Narretei im Blut: Vater Lothar ist seit 1975 im örtlichen Faschingsverein, tanzt seit 26 Jahren im Männerballett. „Und meine Frau kommt sowieso aus einem närrischen Haus.“ Die Kinder wurden ebenfalls zu anständigen Karnevalisten erzogen: Jeder in der Familie hat einen Domino-Trachtenanzug. In dieser schwarzen Kutte mit spitzer Haube werden auch in den kommenden Faschingstagen die Narren wieder Thüngersheim unsicher machen. Angesichts solcher Vorprägungen hat Mutter Andrea Hoffnung, weiteres blaues Blut in die Familie zu holen: Während Sohn Lothar lieber hinter den Kulissen werkelt, steht mit der jüngsten Tochter Elke eine weitere potenzielle Prinzessin bereit.
Dass die nächste Generation der Adelmanns – dann mit dem Nachnamen Keller – sich der Familientradition entziehen kann, bezweifelt zumindest der amtierende Prinz Thomas: „Die werden wahrscheinlich keine Chance haben“, scherzt er.