Rutschgefahr herrschte am Montagmorgen auf dem Marktplatz nahe der Marienkapelle. Ursache waren aber keine winterlichen Temperaturen, sondern ein Betriebsunfall beim Reinigen des Marktplatzpflasters. Bei einer Kehrmaschine der Stadtreiniger war ein Hydraulikschlauch geplatzt, wodurch sich Hydraulik-Öl großflächig verteilte. Die Folgen hielten sich in Grenzen. Es fiel niemand hin, wenngleich das Aufstellen des Weihnachtsbaumes um die Mittagszeit zu einer etwas rutschigen oder zumindest schmierigen Abgelegenheit wurde.
Spezialkehrmaschine im Einsatz
Nach Information von Rathaussprecher Christian Weiß habe man das biologisch abbaubare Öl umgehend mit Bindemitteln abgebunden, die Fläche anschließend weitgehend gereinigt. Restarbeiten sollen am Dienstagmorgen erfolgen. Es seien nur noch wenige Spuren der Malaise sichtbar. Und auch diese würden mit der Zeit verschwinden.
Bevor die Stadtreiniger mit einer großen Spezialkehrmaschine anrücken durften, war allerdings zu klären, ob es dadurch zu Belastungsproblemen mit der Marktgaragen-Decke kommen könnte. Nachdem dies nicht der Fall war, konnte man mit der Reinigung beginnen.
Erinnerungen an die versaute Eichhornstraße
„Wir haben da ja inzwischen Erfahrung“, sagt Weiß schmunzelnd und verneint, dass man mit Ölunfällen beim oder kurz vorm Weihnachtsmarkt eine Tradition begründen wolle. Der Hintergrund: Vor einem Jahr, Ende November, verlor eine Kehrmaschine der Stadtreiniger in der Eichhornstraße ebenfalls Öl. Der Fahrer bemerkte diesen Defekt allerdings erst, nachdem die komplette Eichhornstraße zwischen Schönborn- und Theaterstraße – entlang der Weihnachtsmarktbuden – „gereinigt“, oder besser gesagt, versaut war.
Das war allerdings nur der erste Teil des Dramas. Denn die anschließenden Versuche, das abgebundene Öl vom Pflaster zu entfernen, verschlimmbesserte die Situation: Die Rotationsbesen hinterließen im Verbund mit einem Reinigungsmittel großflächige Muster und Streifen auf dem teuren Tittlinger Granit. Man rätselte, wie das Pflaster wieder sauber zu kriegen sei
. Anfang des Jahres war dann aber der sichtbare Aufreger weitgehend und ohne weitere Nachreinigungen verschwunden. Nach Einschätzung der Stadteiniger damals, hätten sich die Verunreinigungen „einfach abgelaufen“. So könnte es jetzt auch am Marktplatz an der Marienkapelle laufen.