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Bieberehren: Als ein Mahnmal gegen den Krieg

Bieberehren

Als ein Mahnmal gegen den Krieg

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    Als Mahnmal gegen den Krieg:. Über die Renovierung des Kriegerdenkmals in Buch, die Winfried Baumann (zweiter von rechts) und Alfons Baumann ausgeführt haben, freut sich Bürgermeister Engelbert Zobel (links).
    Als Mahnmal gegen den Krieg:. Über die Renovierung des Kriegerdenkmals in Buch, die Winfried Baumann (zweiter von rechts) und Alfons Baumann ausgeführt haben, freut sich Bürgermeister Engelbert Zobel (links). Foto: Hannelore Grimm

    Dass ein Kriegerdenkmal auch heute noch zeitgemäß ist, das ist die Meinung von Bürgermeister Engelbert Zobel. Da seiner Erfahrung nach die Bevölkerung Wert darauf legt, dass besonders am Volkstrauertag ihrer Vorfahren gedacht und die Tradition erhalten wird, freut sich das Ortsoberhaupt, dass im Ortsteil Buch jetzt das Denkmal grundlegend erneuert worden ist.

    Die Renovierung haben der renommierte Bildhauer Winfried Baumann und dessen Neffe, der Röttinger Steinmetz Alfons Baumann, ausgeführt. Sie tragen auch die Gesamtkosten von zirka 2500 Euro.

    Schwere Schäden vor allem im Sockelbereich

    Laut Winfried Baumann zeigte das 94 Jahre alte, aus feinem Bucher Muschelkalk gearbeitete Denkmal schwere Schäden vor allem im Sockelbereich. Die massive Abdeckung des Sockels hatte sich im Laufe der Jahre gelöst und lag nur noch lose auf. Das Wasser, das dadurch in den Sockel eindringen konnte hat die Steine von innen unterspült, so dass die Standfestigkeit stark gefährdet war.  Nachdem die gesamte Anlage mit Dampf gereinigt und von Moos-und Algenablagerungen befreit und die porösen Fugen des gemauerten Sockels mit Trass-Natursteinmörtel neu verfugt wurden, zeigt sich das Denkmal wieder von seiner schönen Seite.

    Für Winfried Baumann, der seit rund drei Jahrzehnten in Nürnberg lebt, aber nach wie vor in seinem Atelier in Buch arbeitet, ist, wie er sagt, die Erneuerung des Kriegerdenkmals ein Ausdruck seiner Verbundenheit mit seinem Heimatort. Für den Bildhauer ist seinen Worten nach, die Erhaltung des Denkmals als ein Mahnmal gegen den Krieg gerade in der heutigen Zeit von Bedeutung. Die Geschichte des Denkmals, das das Ortsbild von Buch prägt, hat ein Onkel des Bildhauers Richard Baumann in seinem vor rund 20 Jahren herausgegeben Buch "Ein Dorf in Unterfranken" festgehalten.

    Der Kriegerverein setzte sich für die Errichtung eines Kriegerdenkmals ein

    Zunächst hatte 1922 die Firma Gebrüder Baumann zum Gedenken an ihre zwei gefallen Brüder Wendelin und Andreas Baumann und drei weiteren Betriebsangehörigen auf einer kleinen Anhöhe neben dem Steinbruch ein Denkmal errichtet. Zwischenzeitlich hatte sich aus den Teilnehmern des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918) ein "Kriegerverein" gebildet der sich für die Errichtung eines Kriegerdenkmals einsetzte.

    Auf dem Denkmal, das aus einem quadratischen Sockel besteht, über dem sich eine Säule erhebt, sind die Namen von acht Gefallenen verzeichnet. Ziemlich außergewöhnlich bei einem Kriegerdenkmal ist der Abschluss mit der nahezu lebensgroßen Marienstatue, die von der Verehrung für die Gottesmutter und der Volksfrömmigkeit der Dorfbevölkerung zeugt. Als der Zweite Weltkrieg (1939 bis 1945) mit 13 Gefallenen und vier Vermissten einen hohen Blutzoll in dem kleinen Dorf gefordert hatte, war es 1955 der Vater von Winfried Baumann, Alfons Baumann, der dem Kriegerdenkmal sein heutiges Aussehen gegeben hat.

    Der Steinmetz brachte zu beiden Seiten des Denkmals Steintafeln an, auf dem die Namen verzeichnet sind, von den zum Großteil sehr jungen Buchern, die ihr Leben verloren haben in einem Krieg, der, so Winfried Baumann, nie in Vergessenheit geraten dürfte, ebenso wenig wie die vielen Opfer, die er gefordert hat.

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