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HÜTTENHEIM: Als Winzergeselle zum Weinsieger

HÜTTENHEIM

Als Winzergeselle zum Weinsieger

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    Ein Prost auf den Sieg: Jungwinzer Markus Hillabrand freut sich zusammen mit seiner Freundin Carolin über die Auszeichnung auf der „awc vienna“. Seine Scheureben-Spätlese (Jahrgang 2010) holte in Österreich den ersten Platz in der Kategorie „Sortenvielfalt & Cuvée“.
    Ein Prost auf den Sieg: Jungwinzer Markus Hillabrand freut sich zusammen mit seiner Freundin Carolin über die Auszeichnung auf der „awc vienna“. Seine Scheureben-Spätlese (Jahrgang 2010) holte in Österreich den ersten Platz in der Kategorie „Sortenvielfalt & Cuvée“. Foto: Foto: Gerhard Krämer

    Markus Hillabrand ist stolz auf seinen Erfolg, denn „ich bin ja nur Winzergeselle“. Mit 18 Jahren begann er seine Lehre beim Weingut Wirsching in Iphofen. Hillabrand entstammt keinem großen Weingut, zwei Hektar waren es am Anfang, mittlerweile werden von der Familie rund sechs Hektar bewirtschaftet. Die Großeltern Adolf und Irmgard, die Eltern Ute und Roland sowie seine Freundin Carolin helfen mit.

    „Ich kann auch als Geselle die gleiche Qualität produzieren wie Meister-Winzer“, freut er sich. Nach der Lehre hat er sich weitergebildet, Weinbautage und einen Sensorik-Kurs besucht. Denn für „teure Auslandsaufenthalte bei Winzern habe ich keine Zeit, aber auch nicht die finanziellen Möglichkeiten gehabt“, sagt er.

    „Wir haben hier gute Weine“, bekräftigt der 24-Jährige und ärgert sich ein klein wenig darüber, dass viele Hüttenheim gar nicht kennen. Erst mit dem Hinweis „bei Iphofen“ komme der Aha-Effekt. „Dabei haben wir hier eine Lage wie in der Toskana und einen Boden wie im Burgund“, schwärmt der Jungwinzer. Nicht nur aufgrund seines Erfolgs ist er überzeugt: „Wir brauchen uns hier nicht zu verstecken!“ Nach seiner Lehre sammelte er natürlich nicht gleich Auszeichnungen, sondern erst einmal Erfahrungen.

    So nahm er Weinballons mit in seine Wohnung und prüfte Tag und Nacht. Nicht selten war er auch nachts im Weinkeller anzutreffen. „Ich wollte besser werden“, sagt er. Die Theorie sei nicht so sehr sein Ding, schüttelt er den Kopf, er sei schon immer ein Praxismensch gewesen. Markus Hillabrand baut seinen Wein so schonend wie möglich aus, „und wenn ich dafür den ganzen Tag im Keller stehe“.

    Er legt Wert auf fruchtige Sorten, dabei ist sein Favorit die Scheurebe, mit der er nun auch den Preis gewann. Für seine anderen Weine gab es noch einmal Gold, fünf Mal Silber oder ein Siegel. Dabei waren auch Weine aus seinem Basissegment. „Das muss von der Qualität genauso gut sein wie die herausragenden Weine“, erklärt er seine Philosophie. Zudem gewann er mit einem 2010er-Jahrgang, den er sogar für besser als den Vorgänger hält.

    Für Markus Hillabrand ist ein solcher Wettbewerb eine gewisse Standortbestimmung. Der Aufwand sei zwar enorm, doch sieht er darin auch Chancen für seinen kleinen Betrieb, der demnächst ein Weingut werden soll.

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