Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

OBERICKELSHEIM: An der Mautpyramide tut sich nichts

OBERICKELSHEIM

An der Mautpyramide tut sich nichts

    • |
    • |

    Die Pyramide ist ein markantes Wahrzeichen an der Bezirksgrenze von Unter- zu Mittelfranken. Seit über 230 Jahren steht sie an ihrem angestammten Platz und das soll auch so bleiben. Ihr Standort ist inmitten der zwei Fahrbahnen der viel befahrenen Bundesstraße 13. Doch das Denkmal soll aus deren Mitte entlassen, die Straße komplett daran vorbeigeführt werden.

    Es ist der zweite Bauabschnitt an der Bundesstraße zwischen Oberickelsheim und der Mautpyramide. Der erste ist erledigt, der neue Oberbau und die Verbreiterung der Fahrbahn einschließlich des Baus beidseitiger Begleitwege. Nun wäre die Kreuzung vor der Pyramide dran, die Planung sieht vor, sie zum Kreisverkehr auszubauen. Im weiteren Verlauf Richtung Ochsenfurt soll die westliche Fahrspur verlegt werden, so dass dann beide Fahrbahnen östlich der Pyramide verlaufen. Damit würde die Steinsäule zugänglich über einen Geh- und Radweg, der von der Straße nach Geißlingen abgeht und zu einem Parkplatz führt, von dem aus das Denkmal besichtigt werden könnte.

    Doch das ist noch Zukunftsmusik, das Bauvorhaben liegt auf Eis. Die Planung steht seit 2008 und das Staatliche Bauamt Ansbach würde auch gerne bauen, kann aber nicht. „Der Grunderwerb ist trotz intensiver Bemühungen noch nicht vollständig gesichert“, gibt Amtsleiter Helmut Arndt Auskunft. Für das Vorhaben werden umliegende Flächen gebraucht. Die konnte das Bauamt auf drei Seiten der Kreuzung erwerben, im nordwestlichen Bereich der Kreuzung jedoch nicht. Es betrifft das Areal für den Begleitweg und den Parkplatz, aber auch der Kreisel ist ohne diese Fläche nicht zu verwirklichen. Deshalb kann Arndt auch keinen Termin für den Baubeginn nennen. „Es müssen noch Gespräche geführt werden. Ohne Grunderwerb kein Bau“, bringt er es auf den Nenner.

    Ursprünglich plante das Bauamt einen anderen Ausbau. Die beiden Einmündungen von Enheim und Geißlingen her sollten links versetzt in die B 13 einmünden. Doch damit war die Gemeinde Oberickelsheim nicht einverstanden. Nach schweren Unfällen und zur Sicherheit, vor allem des landwirtschaftlichen Verkehrs, sahen Bürgermeister Martin Hümmer und der Gemeinderat einen Kreisverkehr als sicherere Lösung an. Auf politischem Wege, über ihren Landtagsabgeordneten und das bayerische Innenministerium erreichten sie den Bau des Verkehrskreisels, der daraufhin in die Planung aufgenommen wurde. Da die Umfahrung der Pyramide mit einbezogen ist, endet die Baumaßnahme nicht an der Bezirksgrenze, sondern geht rund 200 Meter darüber hinaus ins Unterfränkische. Die zuständigen Behörden waren bei der Planung einbezogen. Hier treffen die Landkreise Neustadt/Aisch-Bad Windsheim und Kitzingen zusammen. Die Pyramide wird häufig mit Oberickelsheim in Verbindung gebracht. Aber, und darauf legt man in Gnodstadt und im Rathaus von Marktbreit großen Wert, das Denkmal steht auf der Gemarkung Gnodstadts (Stadt Marktbreit) im Landkreis Kitzingen. Deshalb sieht sich auch Marktbreits Bürgermeister Erich Hegwein in der Pflicht und sagt zu, auf dem vorgesehenen Parkplatz an der Pyramide eine Hinweistafel über das Wahrzeichen und seine Geschichte aufstellen zu lassen.

    Erbaut wurde der Obelisk vom Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, der die Fernstraße von Ansbach nach Würzburg (die heutige B13) in der Zeit von 1766 bis 1773 als eine Chaussee nach französischem Vorbild bauen ließ. Die lateinische Inschrift am Sockel der Pyramide zeugt davon. Eine „Pyramide“ ist das Bauwerk freilich nicht, er ist der Name der Steinsäule, der sich über die Jahrhunderte im Volksmund eingeprägt hat. Mautpyramide wird sie genannt, weil daneben einst das Zollhaus stand und an der Grenze der Herrschaftsgebiete der Markgrafen von Ansbach-Brandenburg und der Bischöfe von Würzburg ein Obolus fällig wurde.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden