Irmingard Freiin von Freyberg (1907-1985), bekannt als Scherenschnitt- und Schattenspielkünstlerin, hatte die Szene aus dem 30-jährigen Krieg, wie König Gustav Adolf in der Kutsche mit seinen Reitern und Musik gezogen kommt, an der Fassade des damals neu umgebauten Hauses Hotel Ritter Jörg vor bald 30 Jahren festgehalten. Soweit den Hoteliers Dieter und Susann Unkel bekannt, war es die einzige Fassadengestaltung der Künstlerin.
Jetzt sitzt Kunstmalerin Annadora Diller-Köninger auf dem Gerüst und führt den neuen Anstrich für das Hotel um das mit Pinsel und Korken aufgetragene Gemälde, damit es erhalten bleiben kann. Das dunkle Altrosa des Gebäudekomplexes wird mit herrschaftlichem, warmem Sonnengelb überstrichen. Bei Bedarf will sie den Schwedenzug, der in seiner schlichten Skizzierung durchaus an die Positive der Freybergschen Schattenbilder erinnert, noch auffrischen. Doch schon der hellere Untergrund lässt das Gemälde viel besser zur Geltung kommen, gibt dem Gasthaus, das dem Führungsstab der Schwedischen Truppen Quartier gegeben hatte, ein viel herrschaftlicheres Aussehen. Ob auch König Gustav Adolf in Sommerhausen übernachtet hatte, ist nicht belegt.
„Löwen“ hatte das Gasthaus damals geheißen und noch Jahrhunderte lang bis zur Umbenennung in Ritter Jörg 1981 durch die neuen Besitzer, das Weinhaus Unkel. Vor der Übernahme hatte das Anwesen Gasthaus, Metzgerei und Nachkriegs-Wohnungen beherbergt. Vor 1500 ist der Name Holzhäuser'sche Wirtschat belegt.
Vom Überfall der würzburgischen auf die lutherischen Dörfer und die Vertreibung der Limpurgischen Pfarrer ist bei Georg Furkel in „Sommerhausen in Wort und Bild“ zu lesen: „Dieser Zustand blieb, bis endlich Gott durch die Ankunft des Königs in Schweden und seiner Armee die Pfaffen in Franken dermaßen schreckte, dass sie in Mitte des Oktober 1631 die Limpurgischen Kirchen selbst verließen und davonliefen.“