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WÜRZBURG: Anzeige des Kommunalunternehmens sorgt für Diskussionen

WÜRZBURG

Anzeige des Kommunalunternehmens sorgt für Diskussionen

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    Über diese Anzeige der Senioreneinrichtungen des Landkreises wird heftig diskutiert.
    Über diese Anzeige der Senioreneinrichtungen des Landkreises wird heftig diskutiert. Foto: Foto: Traudl Baumeister

    Eine Werbeanzeige der Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg in Mitteilungsblättern und Zeitungen sorgt derzeit für Gesprächsstoff auf der Straße, am Stammtisch, aber auch in den digitalen Medien. Traudl Baumeister hat über die Anzeigen-Kampagne mit Alexander Schraml gesprochen, dem Geschäftsführer des Kommunalunternehmens, dessen hundertprozentige Tochter die Senioreneinrichtungen sind.

    Frage: Diese Werbung ist schon etwas provokant, oder?

    Alexander Schraml: Manche mögen das so empfinden. Nachdem landauf, landab in allen Medien über die Bezahlung der Pflegefachkräfte diskutiert wird, erachten wir es für sinnvoll, dass auch einmal Zahlen genannt werden.

    Was ist der Zweck dahinter?

    Schraml: Es geht vorrangig um Personalgewinnung in einem umkämpften Fachkräftemarkt. Wir wissen, dass nicht jedes Pflegeheim ein Gehalt in dieser Höhe bezahlt.

    Seit langem wird ein Branchentarifvertrag angestrebt, der endlich zu gleichen Wettbewerbsbedingungen zwischen Pflegeheim beitragen könnte. Vielleicht erreichen wir es auf diese Weise, dass sich die Gehaltshöhe angleicht.

    Zugleich geht es aber auch darum, junge Leute für eine Altenpflegeausbildung zu gewinnen. Schließlich spielt dabei neben dem Interesse am Pflegeberuf auch die Gehaltshöhe eine gewisse Rolle.

    Die Reaktionen auf die plakative Aussage sind zwiegespalten: Während die einen sagen: Wenn die so viel verdienen, sollen sie nicht so viel jammern und sich gefälligst liebevoller um meinen Vater/Mutter kümmern! Klagen wiederum die anderen: 3400 Euro – davon kann ich nur träumen. Das gibt es doch nirgends! Wie errechnet sich die Summe konkret?

    Schraml: Es ist das Jahresbruttogehalt einer Altenpflegefachkraft nach wenigen Jahren, dividiert durch zwölf. Nicht einbezogen ist die Zusatzversorgung (ca. acht Prozent des Gehalts), die als vermögenswerte Leistung (Altersversorgung) noch hinzugerechnet werden müsste (dann wären wir bei 3670 Euro).

    Wir sprechen dann aber schon von einer Leitungskraft sowie von Sonn- und Feiertagszuschlägen, Nachtzuschlägen und Super-Brutto, also den Gesamtkosten des Arbeitsplatzes, oder?

    Schraml: Nein. Die Berechnung gilt für eine examinierte Pflegefachkraft, die drei Jahre im TVöD (= Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes) in Vollzeit beschäftigt ist. Eingerechnet sind Schicht- und Wechselschichtzulagen, monatliche Zeitzuschläge, die jährliche Sonderzahlung („Weihnachtsgeld“) und das jährliche Leistungsentgelt.

    Neben der Zusatzversorgung fehlen in dem Betrag sogar noch weitere mögliche Zahlungen wie Zuschüsse zur Entgeltumwandlung, zur Kinderbetreuung, zum Jobticket, zur Gesundheitsvorsorge sowie die in Bayern nach wie vor nur vom Arbeitgeber zu zahlenden Beiträge für die Zusatzversorgungskasse. Insgesamt sind das bis zu 300 Euro.

    Welche Reaktionen sind bei Ihnen auf diese Annonce hin angekommen?

    Schraml: Die gleichen, die Sie geschildert haben. Eine Pflegefachkraft von uns (im mittleren Lebensalter) meinte mir gegenüber allerdings auch: „Da verdiene ich aber mehr!“

    Würden Sie die Anzeige noch mal so schalten?

    Warum nicht?

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