Als lokale Sorte wurde sie zunächst mit dem Arbeitstitel Hausener Graue Renette genannt, dann 1926 öffentlich vorgestellt als Graue Renette vom Zabergäu.
Heute ist die Sorte weit verbreitet und verlangt bei Ausstellungen und Apfelbestimmungen von den Pomologen viel Kenntnis und Erfahrung. Sie bereitet häufig auch Kopfzerbrechen, wie die Pomologen Edwin Balling und Wolfgang Subal aus Erfahrung wissen. Denn sie gehört zur Gruppe der sogenannten Lederäpfel oder Grauen Renetten mit vielen ähnlich aussehenden Sorten und deshalb vielen Verwechslungsmöglichkeiten, wie Boskoop, Damasonrenette, Coulons Renette, Graue Herbstrenette, Graue französische Renette, Osnabrücker Renette, Kanada Renette und viele andere.
Die großen, gleichmäßig geformten Früchte sind meist kugelförmig abgeflacht mit dicker, trockener Schale, grün bleibendem Kelch, sonst vollständig zimtfarben berostet. Bei zu trockener Lagerung welken sie und schrumpeln wie Boskoop, ohne an Geschmack zu verlieren.
Süßsäuerlich
Das Fleisch ist gelblich weiß, mittelfest, saftig, mild süßsäuerlich, aromatisch, milder und deutlich süßer als Boskoop. Vor Mitte Oktober sollte dieser Apfel nicht gepflückt werden und nach einer gewissen Lagerzeit schmeckt er von Dezember bis März.
Der Baum ist wie der Boskoop, ein schlechter Pollenspender, zeigt starkes Wachstum und bedarf für bessere Verzweigung eines sachgemäßen Schnittes. Sommerschnitt beziehungsweise Ausdünnen können die Neigung zum Alternieren etwas ausgleichen. Er bevorzugt warme Lagen und dankt mit aromatischen Früchten.
Bei der Kartierung 2007 wurde die Zabergäurenette zweimal in Uengershausen gefunden. Auch in Röttingen wachsen einige Altbäume, so zum Beispiel am alten Bahnhof.