„Drei Bilderwelten – zwei Generationen“ heißt die Kunstausstellung, die in diesem Jahr begleitend zur Auber Kirchweih zu sehen ist. Gezeigt werden Werke des Auber Malers Adam Menth und seiner beiden Söhne Johannes und Georg.
Erstmals ist das Spitalmuseum Schauplatz der Bilderschau.Adam Menth, der von 1899 bis 1981 in Aub lebte, machte sich hier vor allem als Fotograf einen Namen. In Aub und Umgebung war er daneben als Kunstmaler bekannt.
Seine Ausbildung als Kunstmaler erhielt er an der Zeichenschule des polytechnischen Zentralschulvereins in Würzburg und an der städtischen Malschule in München. Seine Motive fand er, ob als Maler oder Fotograf, vor allem in der näheren Umgebung des Ochsenfurter Gaus. Aber auch Motive aus den Bergen gehören zu seinem Repertoire, das zur Auber Kirchweih in diesem Jahr gezeigt wird.
Seine Söhne Johannes Menth und Georg Menth hatten sowohl die Leidenschaft zum malerischen Gestalten, wie auch das Talent geerbt. Johannes Menth (1931 bis 2001), der „Pater Menth“, konnte seine schon als Kind geäußerten Berufswünsche – Priester, Lehrer und Maler – verbinden.
Er studierte Theologie und trat in den Orden der Salesianer Don Boscos ein, absolvierte später ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München und war später als Kunsterzieher und freischaffender Maler tätig.
Georg Menth studierte ebenfalls an der Akademie der Bildenden Künste in München und promovierte danach an der Universität München in Kunstgeschichte. Kunstgeschichte und Malerei bildeten für ihn eine Lebenseinheit. Dass ausgerechnet ihm die erste Bilderausstellung im Auber Spitalmuseum mit gilt, ist ein besonderer Fingerzeig, wie Bürgermeister Robert Melber bei der Eröffnung betonte.
Ohne die Familie Menth gäbe es das Museum nicht. Das liege vor allem an Georg Menth, der die Entstehung fachlich begleitet hat und dem Museum zahlreiche Stücke aus seiner Sammlung überließ. Aber auch die Fotografien von Adam Menth in der erst neu eröffneten Spitalscheune, illustrieren anschaulich das ländliche Leben aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Aufforderung zur Interpretation
Maria Menth, die Witwe des verstorbenen Georg Menth, stellte die drei Künstler vor. Ihre Werke, die im Flur des Obergeschosses und im großen Ausstellungsraum gezeigt werden, decken ein ganzes Jahrhundert ab. Das älteste entstand 1918, das jüngste malte Georg Menth kurz vor seinem Tod im Jahr 2014.
Die Bilder von Adam Menth haben zudem teilweise historischen Wert, weil sie Ansichten aus Würzburg und Aub zeigen, die es heute nicht mehr gibt. Johannes Menths Werke stellen Landschaften und religiöse Motive da, sowohl figürlich als auch abstrakt, und fordern den Betrachter, sie zu interpretieren.
Georg Menth sei in Aub eher als Historiker, Forscher und Kunstkenner bekannt. Als Maler dagegen kennen ihn die wenigsten. Einige seiner Bilder werden hier erstmals öffentlich gezeigt. Bewusst habe er seinen Bildern keinen Titel gegeben, um die Gedanken des nicht einzuschränken. In den Werken der letzten Jahre seines Schaffens sei stets der menschliche Kopf präsent.
Dabei verband Menth verschiedene Techniken und Materialien wie Lacke, Kohle und Kratztechniken, bei denen die Motive in vorher aufgetragene Farbschichten geritzt wurden. Auch Zeichnungen hat er als eigenständige Arbeiten gefertigt.
Die Ausstellung ist nicht nur über die Kirchweihfeiertage zu den Öffnungszeiten des Spitalmuseums zu sehen, sondern bis Ende Oktober, wenn das Spitalmuseum in die Winterpause geht. Die Ausstellung steht jedem Museumsbesucher offen.