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Würzburg: Auf ganz großer Bühne: Würzburger Studierende in New York

Würzburg

Auf ganz großer Bühne: Würzburger Studierende in New York

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    Diese Modelldiplomaten vertreten dieses Mal die Universität Würburg beim größten Planspiel der vereinten Nationen in New York.
    Diese Modelldiplomaten vertreten dieses Mal die Universität Würburg beim größten Planspiel der vereinten Nationen in New York. Foto: Carla Waizmann

    Im Rahmen der sogenannten National Model United Nations, einer Reihe von Konferenzen, die die Arbeit der Vereinten Nationen nachstellen, hat die Universität Würzburg eine Auswahl von vierzehn Studentinnen und Studenten getroffen, die in die Rolle von Diplomaten schlüpfen.

    Was sind die Aufgaben der jungen Erwachsenen?

    Es werden sowohl reale Konflikte behandelt als auch grundsätzliche Gerechtigkeitsfragen aufgeworfen, die die ganze Weltgemeinschaft betreffen. Wie verhalten wir uns zum Krieg in der Ukraine? Welche Vereinbarungen braucht es, um Armut und Hunger zu bekämpfen, während eigentlich genug für alle da ist? Wie kann man gemeinsam den Klimawandel bewältigen?

    Lösungen für weltweite Probleme zu finden und die dafür notwendigen Entscheidungen zu treffen, ist alles andere als einfach. Denn jeder Einzelstaat ist souverän und die ganze Organisation hat keine reale Regierungsgewalt, sondern kann nur Handlungsempfehlungen aussprechen.

    Was nehmen die Delegierten dabei alles mit?

    Weil bei den Debatten Delegierte aus der ganzen Welt teilnehmen, müssen sie alle auf Englisch geführt werden. Selbst ins Handeln zu kommen und dadurch die Arbeitsweise und Prozesse der größten internationalen Organisation kennenzulernen, ist viel effektiver und spannender als nur Lehrbücher zu wälzen. Noch dazu ist diplomatisches Feingefühl gefragt, wenn es darum geht, mit anderen Delegierten Resolutionen auszuhandeln. Reden im Namen eines fremden Landes zu halten ist nicht nur rhetorisch anspruchsvoll, sondern erfordert auch, eine andere Brille aufzusetzen, durch die man das Weltgeschehen beobachtet und beurteilt, denn man hat je nach Staat unterschiedliche Interessen und Werte zu verteidigen.

    Welches Land wird vertreten?

    "Am Anfang stand ein Bewerbungsprozess", erklärt Carla Waizmann, Delegierte und Mitglied im diesjährigen Presse-Team. Nach einem ersten Zoom-Meeting Anfang September seien sechs Teams mit unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen gebildet worden, die sich die komplette Organisation bis zur abschließenden Konferenzwoche in New York Anfang April 2023 aufteilen.

    Außerdem habe man sich auf das Land beworben, das man vertreten möchte. "Nachdem wir unsere zehn bevorzugten Länder angegeben haben, wurde uns eines davon zugeteilt", so die 21-jährige Studentin der Politikwissenschaften. Inzwischen sei auch schon - früher als gedacht - bekannt, welches Land man vertreten darf: Uganda.

    "Das erfordert schon einen richtigen Perspektivenwechsel. Aber genau das finde ich gut, weil man dadurch lernt, seine gewöhnlichen Denkmuster infrage zu stellen." Der ostafrikanische Staat gehöre zwar zu den ärmsten der Welt, biete aber gleichzeitig vielversprechende Entwicklungsperspektiven, zum Beispiel, indem in internationaler Zusammenarbeit die Infrastruktur ausgebaut und die Produktion erneuerbarer Energieträger vorangetrieben werden könnte.

    Wie läuft die Vorbereitung für New York?

    Seit dem ersten Treffen in Würzburg Mitte Oktober gibt es wöchentliche Sitzungen, in denen geübt wird. "Außerdem werden wir in den kommenden Monaten unterschiedliche Konferenzen in Karlsruhe, Bonn und Berlin sowie in Erfurt besuchen. Das alles dient zur Vorbereitung auf die große Abschlusskonferenz in New York City im April kommenden Jahres", erklärt Nyein Chan May. Sie selbst war Teilnehmerin der letztjährigen Delegation und ist nun als eine der beiden Coaches für die Organisation mitverantwortlich und betreut die "neue Generation" von Nachwuchsdiplomatinnen und -diplomaten. "Wir haben dieses Jahr wieder viele unterschiedliche Fachrichtungen dabei, nicht nur Politik und Jura, auch wenn die allermeisten eines dieser Fächer studieren", sagt May und lacht, selbst studiere sie Politikwissenschaften und Soziologie im fünften Semester. Sie hofft, dass die diesjährige Delegation ihren Besuch in New York wieder so authentisch erleben könne, wie es vor Beginn der Coronapandemie die Regel war: Im Hauptquartier der Vereinten Nationen debattieren zu dürfen.

    Dabei war auch im letzten Jahr alles sehr realitätsnah simuliert. Beispielsweise müssten in Vorbereitung auf die einzelnen Konferenzen richtige Positionierungsschreiben (im Original: Position Paper) aufgesetzt werden, mit dem Anspruch, auch auf echtem internationalem Parkett bestehen zu können. Nach einer Eröffnungsrede würden in mehreren Diskussionsrunden abwechselnd Reden gehalten. Als abschließendes Endergebnis der folgenden Verhandlungen werde von der simulierten Generalversammlung Resolutionen verabschiedet und die besten drei direkt den Vereinten Nationen vorgelegt.

    Neben der Professionalität wird außerdem Selbstständigkeit erwartet und zwar sowohl in der allgemeinen Projektorganisation wie in der fachlichen Vorbereitung für die Konferenzen. Das Projekt ist arbeitsintensiv und kostspielig.

    Weitere Informationen gibt es per Mail an delegation@nmun-wuerzburg.de.

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