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WÜRZBURG: Aumühlcenter: Stadtrat hat Angst vor neuen Hochhäusern

WÜRZBURG

Aumühlcenter: Stadtrat hat Angst vor neuen Hochhäusern

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    Im Stadtrat umstritten:  Am Donnerstag kommt das Hochhausprojekt „Aumühlcenter“ im Rathaus noch einmal zur Abstimmung auf den Tisch.PLANSKIZZE RUHL-ALBERT
    Im Stadtrat umstritten: Am Donnerstag kommt das Hochhausprojekt „Aumühlcenter“ im Rathaus noch einmal zur Abstimmung auf den Tisch.PLANSKIZZE RUHL-ALBERT

    Nach den Erfahrungen mit dem Hotelturm hat der Stadtrat mit Hochhäusern nun offenbar nachhaltige Probleme. Nach langem Tauziehen im Vorfeld und dreifacher Diskussion in der Kommission für Stadtbild und Architektur hat der Umwelt- und Planungsausschuss des Stadtrats das „Aumühlcenter“ bei einem Patt von 8 zu 8 Stimmen abgelehnt. Damit macht er sogar heimischen Investoren, die groß in Vorleistung gehen, enorme Schwierigkeiten.

    Auf einem Gelände an der Urlaubstraße direkt an der Nordtangente und damit hautnah an den Uni-Kliniken in Grombühl soll in zwei Hochhäusern mit zehn Geschossen ein Studenten- und Schwesternwohnheim mit neuen 299 Einzel-Apartment entstehen. Darin enthalten sind 20 modernisierte Wohneinheiten der „Heimathilfe“. Es wird von einer Investitionssumme zwischen 15 und 20 Millionen Euro ausgegangen. Doch der Stadtrat sagt nach langem Tauziehen erst einmal „nein“. Warum, ist nicht ganz ersichtlich.

    Zwar ging es nicht um eine Baugenehmigung, sondern um einen Vorhaben- und Erschießungsplan. Der legt allerdings schon den Rahmen fest, was gebaut werden kann. Im Ausschuss wurde nicht mehr ausführlich über die Problempunkte diskutiert. In der Kritik stehen eine Verschärfung der ohnehin heiklen Verkehrssituation und auch die Höhe der Gebäude.

    Nach Korrekturen an den Plänen hatte zuletzt auch die vom Stadtrat unabhängige Stadtbild-Kommission zugestimmt. Sie war sogar für eine Erhöhung der Gebäude. Städtebaulich verfolgt das Baureferat damit eine Entwicklungsachse mit genügend Abstand zum historischen Stadtkern“, an der in den letzten Jahren ohnehin schon Solitärbauten wie Beethoven-Center, Mozart-Center, Hotelturm oder Europa-Center entstanden sind. Um so mehr überraschte jetzt die Ablehnung.

    Und wie geht es nun weiter? Nach Auskunft von Pressesprecher Georg Wagenbrenner drängt die Bauverwaltung auf eine Entscheidung. Das Thema soll nun noch einmal in aller Kürze zur Entscheidung in das Stadtratsplenum am 28. Juni. Dort kann das Ausschuss-Ergebnis wieder aufgehoben werden. Stadtbaurat Christian Baumgart hatte im Fachgremium des Stadtrats vergeblich deutlich gemacht, dass man sich lange mit den Höhe der einzelnen Gebäude beschäftigt habe.

    Es sei ein sehr langes Verfahren gewesen. Man sei auf alle Wünsche eingegangen. Vor knapp einem Jahr hat der Stadtrat für das Projekt die Einleitung eines Vorhaben- und Erschließungsplans beschlossen. Der wurde baurechtlich nötig, weil das Areal als „gewerbliche Baufläche“ ausgewiesen ist und somit ein Wohnheim nicht dem Flächennutzungsplan entspricht. Neue Verkehrsprobleme sehe Baumgart keine. Laut Beschlussvorlage sollen die Zu- und Abfahren alle über die Urlaubsstraße abgewickelt werden.

    Investor sieht Bedarfslücke

    Die Gesamtplanung steht im Zusammenhang mit den bestehenden benachbarten Gebäuden der ehemaligen Heimathilfe. Diese dort vorhandenen 20 Apartments sollen erhalten bleiben. Planung und Investor sind aus einer Hand, alles Würzburger Unternehmen. Dahinter steht die „Hausgemeinschaft Glasmacher – Haas GbR“ aus Würzburg, die ein altes Betriebsgrundstück verwerten will. An der Stelle der Aumühlcenters stand bisher das Reha-Zentrum des Sanitätshauses Haas. Christoph Glasmacher war verwundert über die neue Haltung des Stadtrats. Schließlich werde mit der Investition einer Bedarfslücke Rechnung getragen. Von 3000 Medizinstudenten in Würzburg seien die Hälfte an den Uni-Kliniken in Grombühl.

    Der Architekt für das „Aumühlcenter“, der Würzburger Volker Ruhl, hofft nun auf eine andere Entscheidung durch den Gesamtstadtrat. Nach der langen Vorgeschichte und dem intensiven Prüfungsverfahren kann er die Skepsis nicht verstehen. Dass hier in der Aumühle im Schwemmlandbereich gebaut wird und für die Gründung der Bauwerke mit Bohrpfählen gearbeitet wird wie beim Hotelturm an der Schweinfurter Straße, sei kein Geheimnis. „Wir müssen bei der Gründung bis hinunter zum Muschelkalk“. Natürlich gäbe es auch andere Lösungen, ob sie sinnvoll sind, sei fraglich. Allerdings sei man damit weit entfernt von der Trinkwasserzone der Bahnhofsquellen. Das Wasserwirtschaftsamt habe zugestimmt. Diese Fachleute halten sich bekanntlich an überaus strenge Richtlinien und arbeiten mit Zahlen und Grenzwerten, die einen hohen Sicherheitsfaktor beinhalten.

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