Als sich wenige Tage später herauskristallisierte, dass das Anwesen bereits verkauft ist, war das Bedauern sehr groß. Seniorchef Peter Tschischka, der nach 30 Jahren im Juli 2005 sein Lebenswerk an Sohn Thomas übergeben hat, sieht die Schließung der Frankenstuben als Beispiel für den Strukturwandel im Gastgewerbe. Die Gründe für das Sterben der Wirtshäuser auf dem Land muss nach seiner Meinung vor dem Hintergrund der allgemeinen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in den Gemeinden gesehen werden. In der Sommerzeit, wo der Wirt jeden Euro braucht, um die lange Durststrecke im Winter zu überleben, sind fast jedes Wochenende Vereinsfeste. Dazu kommen nach seiner Meinung die so genannten Heckenwirtschaften, die Kommunen selbst vermieten. Vereine haben ihre eigenen Gaststätten. Diese und Heckenwirtschaften öffnen vor allem wenn große Gewinne winken. Lokale sollen aber möglichst immer geöffnet haben, am besten rund um die Uhr. Das Fass zum Überlaufen brachte die im Januar verkündete Teilsperrung der Romantischen Straße, die gemeinsam mit dem Fahrradweg Liebliches Taubertal genau vor seinem Lokal vorbeiführt, wegen des Brückenneubaus zwischen Bieberehren und Klingen.
Hier ist Thomas vor allem von der Informationspolitik von Röttingens Bürgermeister Martin Umscheid enttäuscht. Tschischka jun. möchte nun einen Neuanfang starten. Da ihm mehrere lukrative Angebote aus der Region vorliegen, will er diese noch im Einzelnen abwägen und dann entscheiden.
Reinhold Baumann, Inhaber eines Natur- und Steinmetzgeschäfts, ließ sich nach dem Angebot seines Nachbarn nicht zweimal fragen und kaufte das Anwesen. Er möchte seine Produktionsstätte erweitern und wird die bisherigen Ausstellungsräume plus Lagerfläche ins ehemalige Restaurant verlagern. In seine frei werdenden Räume sollen nur Arbeiten, die kein großes Geräusch-Aufkommen verursachen, wie Qualitätskontrolle oder Versand, verlegt werden, um die benachbarten Anwohner von Lärmbelästigungen zu verschonen.