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WÜRZBURG-LAND (EMK): Aus Wunden Perlen machen

WÜRZBURG-LAND (EMK)

Aus Wunden Perlen machen

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    Stellvertretend für die Mediziner und ehrenamtlichen Organisatoren, die die Tschernobyl-Hilfe Bad Kissingen unterstützen, trafen sich anlässlich einer großzügigen Einzelspende von 25 000 Euro: (von links) Bernhard Klosa (Leiter des Heilberufekompetenzcenters Unterfranken, HypoVereinsbank), Priv.-Doz. Dr. Dr. Kristian Würzler (Kieferchirurg aus Würzburg), Dr. Nicol Dudek (Zahnärztin aus Kitzingen), Prof. Dr. Christina Kohlhauser-Vollmuth (Chefärztin der Mönchberg-Kinderklinik Würzburg) und Martin Pfeuffer (Geschäftsführer des Kreisjugendrings Bad Kissingen).
    Stellvertretend für die Mediziner und ehrenamtlichen Organisatoren, die die Tschernobyl-Hilfe Bad Kissingen unterstützen, trafen sich anlässlich einer großzügigen Einzelspende von 25 000 Euro: (von links) Bernhard Klosa (Leiter des Heilberufekompetenzcenters Unterfranken, HypoVereinsbank), Priv.-Doz. Dr. Dr. Kristian Würzler (Kieferchirurg aus Würzburg), Dr. Nicol Dudek (Zahnärztin aus Kitzingen), Prof. Dr. Christina Kohlhauser-Vollmuth (Chefärztin der Mönchberg-Kinderklinik Würzburg) und Martin Pfeuffer (Geschäftsführer des Kreisjugendrings Bad Kissingen). Foto: FOTO Kess

    Eine mehr als großzügige Spende aus dem Erbe von Tsunami-Opfern hilft, Kinder mit Spätfolgen der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl medizinisch zu versorgen. Eltern aus dem Landkreis, die am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 ihren Sohn und seine Familie in Thailand verloren, spendeten 25 000 Euro für die Tschernobyl-Hilfe Bad Kissingen.

    Die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl liegt 21 Jahre zurück. Seitdem sind viele Menschen an Krebs gestorben, andere, vor allem auch Kinder, leiden an nachhaltigen Schäden durch die radioaktive Verstrahlung. Seit 1990 hilft die Tschernobyl-Hilfe Bad Kissingen mit Ferienaufenthalten für Waisenkinder aus Tschernobyl und Repki, organisiert Operationen für die Kinder, fährt mit Hilfstransporten in die Ukraine und leistet Hilfe zur Selbsthilfe.

    Doch im letzten Jahr war der Spendentopf leer. „Wir waren praktisch pleite – und jetzt kommt plötzlich diese Riesen-Spende“, freut sich Martin Pfeuffer noch ganz ungläubig. Der Geschäftsführer des Kreisjugendrings Bad Kissingen kann das Glück kaum fassen: Eine unverhoffte Spende von 25 000 Euro ist viel mehr als der rettende Strohhalm für die Tschernobyl-Hilfe, die der KJR bereits 1990 ins Leben rief.

    Bei der Tsunami-Katastrophe vor drei Jahren verlor ein Ehepaar aus dem Landkreis Würzburg die gesamte Familie ihres erwachsenen Sohnes. Der Schock saß tief, der Schmerz wird bleiben.

    Nun fanden die Eltern einen Weg, „aus den eigenen Wunden Perlen für andere zu machen“, wie Pater Anselm Grün sagt. Der Nachlass des toten Sohnes wurde von Bernhard Klosa, dem Leiter des Heilberufekompetenzzentrums Unterfranken der HypoVereinsbank in Würzburg so sorgsam abgewickelt, dass die hinterbliebenen Eltern ihren Dank dafür zeigen wollten. Bernhard Klosa schlug seinen Kunden vor, die Tschernobyl-Hilfe mit einer Spende zu bedenken, denn er wusste, dass den Helfern das Geld ausgegangen war. Für diesen Sommer musste man bereits den Ferienaufenthalt der Waisenkinder absagen.

    Mit dem Geldsegen von 25 000 Euro hatte aber niemand gerechnet. In diesem Jahr können nun Anna (elf Jahre) für eine Gaumenspalten-OP, Nadja (18), Andrej und Sascha (beide 16) auf Augen-Operationen hoffen und Wasyl, ein 14-jähriger Epileptiker, kann nach Deutschland geholt werden, um behandelt und medikamentös eingestellt zu werden. Auch Beinprothesen und eine schwierige Kehlkopf-OP stehen an.

    „Wir waren praktisch pleite – und jetzt kommt plötzlich diese Riesen-Spende“

    Martin Pfeuffer KJR-Geschäftsführer

    Bernhard Klosa und Martin Pfeuffer danken den Ärzten und Klinikchefs, die ihre ärztliche Kunst immer wieder unentgeltlich zur Verfügung stellen, um die Not der Kinder zu lindern. Zwar behandeln und operieren die Ärzte die Tschernobyl-Kinder hier völlig kostenlos, auch die Krankenhäuser nehmen die Kinder unentgeltlich auf. Dennoch fallen Kosten für Transporte und sonstiges an, die ohne die Spende des Tsunami-Erbes nicht zu schultern gewesen wären.

    Im nächsten Sommer können sich dann auch wieder die Waisenkinder auf Sommerferien in der Rhön freuen, wo Gastfamilien auf sie warten, die die Kinder zum Teil seit vielen Jahren aufnehmen.

    Für die fortlaufenden Hilfsaktionen werden dringend weitere Spenden gebraucht. Kto.Nr. 304 520 000, BLZ 790 200 76, HypoVereinsbank Würzburg. Verwendungszweck „Tschernobylhilfe“. Spendenquittungen werden gerne ausgestellt.

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