Normalerweise wird der Misch-Behälter in der Lagerhalle über Boden-Leitungen befüllt. Am Tag des Brandes war jedoch Benzin direkt aus einem Transport-Gebinde in diesen Behälter gefüllt worden. Dabei war das Benzin in dem Gebinde nicht wie vorgeschrieben mit einem Gabelstapler verbunden, der das elektrische Potenzial über den Fußboden abgeleitet hätte. So entzündeten die Funken ein Dampf-Luftgemisch zwischen einem Schlauch am Gebinde und dem Misch-Behälter.
Wirrwar um neuen Einsatzplan
Doch damit ist die Akte "Autra" noch nicht ganz geschlossen. Die Feuerwehr wartet immer noch auf einen Einsatzplan für das Betriebsgelände. "Wir wollen, dass der Plan endlich fertig wird. Wir waren zweimal dort im Einsatz. Es geht auch um die Sicherheit unserer Leute", sagt Kreisbrandrat Heinz Geißler verärgert. 2002 hatte das Unternehmen bereits einen Plan vorgelegt, der nach Ansicht von Kreisbrandinspektor Alois Schimmer für die Feuerwehr jedoch "völlig unzureichend" war. Die Mängel seien angesprochen worden, berichten Schimmer und Geißler. Man habe immer wieder den Kontakt zum Autra-Chef gesucht, aber keine Rückmeldung erhalten.
Die letzte Hoffnung der Feuerwehr ist jetzt der Druck vom Gewerbeaufsichtsamt der Regierung von Unterfranken. Das Amt hat dem Autra-Betriebsleiter nach dem Brand geraten, "den Plan umgehend dem Kreisbrandrat zur Überprüfung vorzulegen".
Die Autra rührt sich. "In naher Zukunft", verspricht Betriebsleiter Wolfgang Brust, werde ein neues Papier vorgestellt. Wann genau das erfolgen werde, ließ er offen, betonte aber: "Dabei handelt es sich nicht um einen Zeitraum von Wochen, sondern Tagen." Bisher habe er noch keine Zeit dafür gehabt, so Brust. "Ich habe momentan alle Hände voll zu tun, den Betrieb in Schwung zu bringen." Der neue Einsatzplan werde auch die von der Feuerwehr gewünschten Veränderungen enthalten. Während der Anfertigung hätte er sich eine engere Zusammenarbeit mit der Feuerwehr gewünscht, erklärte er. Die Feuerwehr will sich jedoch erst mit einem abgeschlossenen Plan beschäftigen.
Wiederholungsgefahr "beseitigt"
Vermutungen, das Personal sei nicht ausreichend geschult, weist Brust zurück. Er versichert, mit einer eingehenden Unterweisung seien die Arbeiter "ganz gezielt" auf die Brandursache und mögliche Vermeidung hingewiesen worden. Für das Umfüllen sollen in Zukunft nur noch die Boden-Leitungen benutzt werden. Aus Sicht der Regierung von Unterfranken sei unter diesen Voraussetzungen "die Gefahr einer Wiederholung eines solches Brandes beseitigt".