Sie will irritieren, ganz bewusst – und so bricht Justine Wodtke in ihren fotografischen Impressionen Formen auf, vereinfacht sie, löst sie gar auf. Es entstehen Überzeichnungen, Hervorhebungen und gleichzeitig Reduzierungen auf Wesentliches. Erst durch die Fantasie und Kreativität des Betrachters fügt sich das Foto zu einem eigenen, persönlichen Bild zusammen. Damit ahmt Justine Wodtke mit ihren Fotografien, die ab Dienstag im oberen Foyer des Rathauses gezeigt werden, etwas nach, das für uns Menschen alltäglich ist: Wir schaffen uns unsere eigene Realität, unseren ureigenen Blick auf die Welt.
Justine Wodtke wählt nicht umsonst diesen Weg der Darstellung, schreibt die Rathaus-Pressestelle. Sie selbst führte bis 2006 ein irritierendes Leben, denn das gefühlte Geschlecht stimmte nicht mit der gelebten Geschlechterrolle überein. Justine Wodtke wurde im Krieg als Junge geboren und entsprechend erzogen. Erst mit dem Ruhestand fand sie den Mut, als Frau zu leben. Die Autodidaktin war Unternehmensberaterin und IT-Systementwicklerin. Heute verwirklicht sie sich selbst mit ihren Fotografien.
Bürgermeister Adolf Bauer eröffnet die Ausstellung an diesem Dienstag um 17 Uhr.