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WÜRZBURG: Ausstellung mit Kinder-Kunstwerken im Rathaus

WÜRZBURG

Ausstellung mit Kinder-Kunstwerken im Rathaus

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    Freude über eine gelungene Ausstellung: Benjamin Brückner, Rita Katharina Kolb und Harald Scherer (von links) bilden das Vorstandsteam der Kinder- und Jugendkunstwerkstatt „JuKu Karawane“.
    Freude über eine gelungene Ausstellung: Benjamin Brückner, Rita Katharina Kolb und Harald Scherer (von links) bilden das Vorstandsteam der Kinder- und Jugendkunstwerkstatt „JuKu Karawane“.

    Das habt Ihr toll gemacht! Weiter so!“ Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake war begeistert vom ungewohnten Bild, das sich nicht nur Sozialreferent Robert Scheller, Johannes Engels, dem Fachbereichsleiter Kultur, und Stadtrat Aron Schuster im Rathausfoyer bot. Der Durchgangsraum hatte sich für die Jubiläumsausstellung der „Kinder- und Jugendkunstwerkstatt“ (JuKu-Karawane), der einzigen Würzburger Kunstschule für Kinder und Jugendliche, in eine Galerie verwandelt. „Es handelt sich um Kunstwerke von Kindern und Jugendlichen, aber keinesfalls um Kinderkram“, sagte Schäfer-Blake.

    „Wir sind stolz, hier ausstellen zu dürfen“, freute sich Harald Scherer, der Vorsitzende des 2003 gegründeten und vom Bezirk Unterfranken geförderten JuKu-Vereins: „Die JuKu-Karawane fühlt sich hier sehr wohl." Zusammen mit der Vize-Vorsitzenden Rita Katharina Kolb, Schriftführer Benjamin Brückner und den anderen Künstlern der acht Mitglieder zählenden Gruppe hatte er die Welt der Fantasie in den ersten Stock des Rathauses geholt.

    Was das JuKu-Team – Maler, Bildhauer, Grafiker, Schmuckdesigner, Fotografen, Theaterschaffende, Puppenbauer und Literaten – umtreibt, brachte Katharina Kolb mit dem Kästner-Gedicht „Gegen die Verzwergung der Fantasie“ auf den Punkt. Sie plädierte für Freiheit, Begeisterung und Stärke, und ihr Appell an die Erwachsenen lautete: „Let the children fly and burn!“ (Lasst die Kinder fliegen und brennen!). Ihre Kreativität auf eigenen Wegen entwickeln – das sollten die Kunstschüler in den Kursen, den Workshops und dem Ferienprogramm der JuKu-Karawane. „Wir brauchen kreative Köpfe, denn Kreativität, das ist unser Rohstoff“, betonte die Malerin.

    Den Plädoyers der Erwachsenen für die Fantasie hörten aufmerksam auch zahlreiche kleine Kunstschüler zu, die gekommen waren, um die bunten und aussagestarken Gemälde, Plastiken und Puppen, Animationsfilme, Fotografien und Schmuckstücke zu besichtigen. Zu ihnen gehörte Franziska Huth, die in Thüngersheim lebt. Dort hat sie auch an mehreren Kursen Kolbs teilgenommen und ein Pferd nach Art des „Blauen Reiters“ in verschiedenen Blau- und Grüntönen ausgemalt. „Ich konnte es so ausmalen wie ich wollte, das ist mein drittes Bild“, berichtete das Mädchen: „Im vergangenen Jahr habe ich eine Winterlandschaft gemalt und das zweite Bild war ein Rotkehlchen.“ Vater Andreas Huth war der Stolz auf seine Tochter anzumerken: „Ich bin sehr begeistert.“

    Spaß bei der Ausstellungseröffnung hatten auch Julia Berens und Clara Hönig. „Wir haben das Schiff mit gebaut“, sagten die Beiden und deuteten auf das Holzschiff des griechischen Helden Odysseus. Das Gefährt hatte im letzten Sommer beim „Circus der Künste“ eine wichtige Rolle gespielt – und auch bei der Ausstellungseröffnung hätten zu gern einige erwachsene Teilnehmer darin Platz genommen.

    Der mehrtägige Workshop, aus dem das Boot hervorgegangen ist, hatte sich im Sommer 2012 mit der künstlerischen Umsetzung von Homers „Odyssee“ beschäftigt. „Mit dem Schiff spielen, das hat besonders Spaß gemacht“, sagte Julia Berens. Und einhellig betonten die Mädchen: „Wir haben nicht als Sirenen mitgesungen. Wir waren zwei Seemänner.“ Außerdem haben Julia und Clara die Welt des Homer aus Ton geformt – eine dreidimensionale Landkarte.

    „Eine Stadt ohne Kunst ist wie ein Wohnzimmer ohne Bilder“, betonte Johannes Engels, der Leiter des Fachbereichs Kultur und Schirmherr der Jubiläumsausstellung. Deswegen reagierte er recht drastisch, als er bei einem Besuch in Erlangen erfuhr, dass dort die einzige städtische Jugendkunstschule Bayerns existiert: „Mich hat der Neid gefressen.“ Aber dabei blieb es nicht. Engels mahnte zur Geduld und deutete an, dass möglicherweise „in einem neuen Stadtteil“ die künstlerische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen ebenfalls institutionalisiert werden könnte. Schöne Aussichten für die Kreativität.

    Die Ausstellung im Foyer des Würzburger Rathauses wird noch bis zum 28. Mai gezeigt. Öffnungszeiten des Rathauses: Montag bis Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Freitag 8 bis 14 Uhr.

    Info: www.juku-wuerzburg.de

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