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WÜRZBURG: Auto weg: Abgeschleppt oder verschleppt?

WÜRZBURG

Auto weg: Abgeschleppt oder verschleppt?

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    Am Haken: Fahrzeuge, die in Würzburg abgeschleppt werden, landen auf der Talavera – meistens. Manchmal auch auf dem Viehmarktplatz oder anderswo.THOMAS OBERMEIER
    Am Haken: Fahrzeuge, die in Würzburg abgeschleppt werden, landen auf der Talavera – meistens. Manchmal auch auf dem Viehmarktplatz oder anderswo.THOMAS OBERMEIER Foto: Foto:

    Viele kennen die Situation: Man hat einen Arzttermin an der Universitätsklinik und findet keinen Parkplatz. Überall: alles voll. Sieht man dann endlich eine Lücke, stellt man sich flugs hinein und übersieht schon mal in der Eile, dass das in Wahrheit kein echter Parkplatz ist. Genau das ist einer Würzburgerin passiert. Und als sie den Arzttermin beendet hatte, war ihr Auto einfach weg, verschwunden.

    Geklaut oder abgeschleppt? Das war nun die bange Frage für Daniela Baumann. Glücklicherweise hatte eine Anwohnerin das Ganze mitbekommen und konnte aufklären: Abgeschleppt, lautete die Antwort, weil die Würzburgerin mit ihrem geparkten Wagen einen Bus bei der Durchfahrt behindert hatte. Daniela Baumann rief ihren Mann an, der war 15 Minuten später zur Stelle. Nun fuhr das Ehepaar mit seinem zweiten Auto in die Weißenburgstraße zur Polizei-Inspektion Würzburg-Stadt.

    Suche nach dem Abschleppdienst

    Der Beamte an der Pforte erklärte den beiden, dass in Würzburg abgeschleppte Fahrzeuge auf der Talavera landen würden und manchmal auch auf dem Viehmarktplatz. Na, wenn alles so einfach wäre, dachte das Ehepaar, und machte sich hoffnungsfroh auf den Weg. Schließlich liegt der Parkplatz Talavera ja genau gegenüber dem Polizeirevier.

    Nur leider fand sich der silberne Wagen trotz intensiver Suche dort nicht. Und auch auf dem Ausweichplatz an der Jahnterrasse war Fehlanzeige. Nun gibt es in unseren modernen Zeiten glücklicherweise Smartphones mit virtuellen Telefonbüchern. Die beiden Würzburger begannen nun in ihrer Not die zwölf Unternehmen abtelefonieren.

    So kamen sie auf die Spur eines Abschleppdienstes, der wohl relativ viele Aufträge in der Domstadt für die Polizei erledigt. Aber auch dort wusste niemand etwas über das entsprechende Kennzeichen. Nächste Station der Autosuche: eine Anfrage bei der Parkwächterin am Viehmarktparkplatz.

    „Die konnte uns dann die Firma nennen, die hier immer ablädt“, erinnert sich Daniela Baumann. Und tatsächlich: nach einer erst negativen Antwort kam nach nochmaliger Überprüfung das gesuchte Kennzeichen zum Vorschein und der Standort: der Parkplatz des TSV Grombühl.

    Inzwischen waren zwei Stunden mit der Suche nach dem silbernen Renault vergangen, und die Würzburgerin fragte sich, wie das wohl Ortsfremden geht, die hier in der Stadt kein Smartphone griffbereit und keinen Ehemann mit einem zweiten Wagen zur Verfügung haben. Und warum, so ihre Frage, gebe es keinen zentralen Ort für abgeschleppte Wagen?

    Polizeisprecher Wolfgang Glücker will den Vorfall nicht beschönigen: „Unser Kollege hat es sich mit der Antwort zu leicht gemacht. Er dachte wohl, dass der Wagen wie sonst üblich auf der Talavera abgestellt wurde.“ Doch nicht immer ist es die Talavera. „Wenn der große Abschleppwagen keinen Platz findet, an dem er sicher abladen kann, weicht er auf den Viehmarkt aus. Und wenn der auch keinen adäquaten Platz hat, geht es zum TSV Grombühl weiter.“ Wenn der Beamte gleich bei der Einsatz-Zentrale nachgefragt hätte, wäre der Autobesitzerin der Ärger des Suchens erspart geblieben. „Das hätten wir besser machen können“, sagt Glücker.

    1000 Fahrzeuge jedes Jahr

    Etwa 1000 Autos werden im Würzburger Stadtgebiet pro Jahr abgeschleppt, wenn sie eine besondere Behinderung darstellen oder in Feuerwehranfahrtszonen parken. In der Zahl dabei sind auch die Tage, an denen Wagen innerhalb gesperrter Strecken entfernt werden müssen. Als Beispiele nennt Glücker den Stadt-Marathon und den Faschingszug.

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