Wir bauen! Besser gesagt: Wir lassen bauen – und zwar ein Fertighaus. Die Entscheidung war schnell getroffen, die Planungssicherheit bezüglich Zeitrahmen und Kosten hatte uns überzeugt. Im Juli 2016 ging es an die Planung. Unsere Architektin nahm zwar die Außenmaße eines Musterhauses, die Zimmeraufteilung war jedoch uns überlassen. Da war es praktisch, dass wir aus den vielen Musterhaus-Besichtigungen schon wussten, was uns gefällt und was nicht.
Vor der Bemusterung waren wir euphorisch. Schließlich galt es, in zwei Tagen unser Haus auszustatten. Vor einer Wand mit verschiedenen Lichtschaltern mussten wir uns schnell für einen entscheiden. Schwieriger wurde es, als es um die perfekten Badfliesen oder die Farbkombination von Hausfarbe, Ziegeln und Fenstern ging. Was es nicht leichter machte, war das Wort „Aufpreis“, das ständig fiel. Wir waren in der Regel zufrieden mit den Standardangeboten, leisteten uns dann aber doch einige Male den Luxus, „aufzumustern“.
Bevor das Haus kommen kann, gibt es einiges zu tun. Der Fertighausanbieter kümmert sich zwar um Bodenplatte und Haus, zuvor muss aber das Grundstück dementsprechend vorbereitet werden. Da wir ein Hanggrundstück besitzen, war der Tiefbauer elementar für uns. Ohne ihn wäre nichts gegangen. Es galt den Hang abzusichern, die Grube auszuheben, Kanäle zu verlegen sowie das Fundament vorzubereiten.
Ende April war es dann soweit. Auf mehreren Lkw wurden an zwei Tagen die fertigen Wände mehrere hundert Kilometer zu uns transportiert. Türen und Fenster waren fertig montiert, und auch die Treppe wurde per Kran an die richtige Stelle gehoben. So schnell ein Haus in die Höhe wachsen zu sehen, war ein Erlebnis. Für uns und unsere Nachbarn.
Unser Bauleiter hatte es uns versprochen: Der Unterschied beim Fertighaus wird während der Bauphase deutlich. Und er hatte recht. Wer verlegt die Fliesen? Wann ist der Estrich trocken? Alles nicht unser Problem – die Fertighausfirma koordinierte die einzelnen Gewerke. Trotzdem waren wir beim Bau involviert, sprachen mit den Handwerkern vor Ort und segneten noch einmal alles ab.
Drei Monate Bauzeit und dem Einzug steht nichts im Wege? Nicht bei uns. Um den Innenputz und Bodenbelag kümmern wir uns selbst, um Geld zu sparen. Das bedeutet aber auch, dass nach der Schlüsselübergabe durch den Bauleiter Anfang Juli es noch bis Ende September dauert, bis wir einziehen können. Dank Fertighaus keine Entscheidungen mehr treffen und sich entspannt zurücklehnen? Eher nicht. Und dennoch: Wir sind zufrieden mit dem Ablauf und würden uns wieder dafür entscheiden.