Seit die Innenentwicklung der Ortschaften innerhalb der Kommunalen Allianz A7 Franken-West neben dem Thema Kläranlagen in den Mittelpunkt des kommunalpolitischen Handelns gerückt ist, geht es immer mehr auch um Deponien. Denn ein Abbruch im Ortskern bringt Bauschutt mit sich, der möglichst nah entsorgt werden will. So war dies auch Thema beim Landratsbesuch in Gollhofen – mit interessanten Aussagen.
"Unser Schuttplatz wird voll", leitete Gollhofens Bürgermeister Heinrich Klein die Deponie-Diskussion ein. Denn Gollhofen hatte seiner Nachbargemeinde Oberickelsheim gestattet, die Gollhöfer Deponie mitzubenutzen. Die dortige Dorferneuerung sorgte aber für ein rasches Schwinden des freien Deponievolumens in Gollhofen. Und jetzt steht Gollhofen vor der eigenen Dorferneuerung. Uffenheim gestattet zudem den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft nur noch wenige Tage die Nutzung der stadteigenen Deponie.
Der Kreis unterhält in Dettendorf eine Bauschuttdeponie
Da für die Entsorgung des Bauschutts eigentlich der Landkreis zuständig ist, muss der sich um die Abnahme kümmern. Der Kreis unterhält in Dettendorf eine Bauschuttdeponie, etwa 40 Kilometer weg von Gollhofen. Derzeit laufen aber, wie berichtet, Verhandlungen zwischen Landkreis und der Stadt Uffenheim mit dem Ziel, dass der Landkreis die Uffenheimer Deponie mit Erweiterungsfläche übernimmt, um im westlichen Landkreis auch eine Deponie für für Bürger zu haben. Einziger Knackpunkt: der Verkaufspreis.
"Ich habe meine Schmerzgrenze, die Stadt wird ihre haben"
Landrat Helmut Weiß
Landrat Helmut Weiß betonte in Gollhofen, dass man bereit sei, einen gewissen Preis zu bezahlen, auf jeden Fall den, den auch die Stadt für das Grundstück einst bezahlt hatte. Mit den Preisvorstellungen der Stadt könne er sich nicht anfreunden, weswegen er auf Entgegenkommen von Uffenheimer Seite hofft. Denn der Landkreis übernehme das Risiko und die Kosten der Rekultivierung des bereits verfüllten Bereichs.
Landrat Weiß will aber nicht endlos verhandeln und vor allem keinen Grundstückspreis zahlen, der die Quadratmeterpreise in der Region anschließend nach oben treiben würde. Andere Gemeinden seien auch schon auf ihn zugekommen und hätten gesagt: "Wir haben auch Platz!" Flächen bekäme er auch im Raum Bad Windsheim, sagte Weiß. Dies hätte den Vorteil, dass bei der Verwirklichung im Windsheimer Raum auch gipshaltiger Boden eingebracht werden könnte – wegen der Lage im Gipskeuper. Bürgermeister Klein hätte nichts gegen drei Deponien im Landkreis, Weiß hingegen möchte neben Dettendorf nur eine noch im westlichen Landkreis.
So hofft Weiß auf ein Einlenken Uffenheims
So hofft Weiß auf ein Einlenken Uffenheims, denn Gemeinden könnten sich eigene Deponien auf Grund der vielfältigen gesetzlichen Vorgaben gar nicht mehr leisten. Wenn es nach ihm ginge, könnte der Landkreis die Deponie noch heuer in Angriff nehmen.
Der Landrat weiß, dass solche Verhandlungen eine Zeit dauern können und spricht von Scharmützeln. "Ich habe meine Schmerzgrenze, die Stadt wird ihre haben", meinte er. Auch Klein drängte auf eine vernünftige Lösung im Interesse der Kommunen und ihrer Bürger im westlichen Landkreis.