Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Kürnach: Bayerischer Streuobstpakt – Herausforderungen und Chancen

Kürnach

Bayerischer Streuobstpakt – Herausforderungen und Chancen

    • |
    • |
    Martin Degenbeck geht anhand praktischer Beispiele auf die Sortenvielfalt der Streuobstwiesen ein.
    Martin Degenbeck geht anhand praktischer Beispiele auf die Sortenvielfalt der Streuobstwiesen ein. Foto: Michael Gutsche

    Martin Degenbeck von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim (LWG) hat auch in diesem Jahr der BN-Ortsgruppe in Kürnach tatkräftig bei der Apfelernte geholfen und gleich ein paar knackige Früchte für weitere Untersuchungen an seinem Institut mitgenommen.

    Bei einem sehr anschaulichen und humorvoll erzählten Vortrag erklärte er seinen BN-Kollegen und Gästen anlässlich der Mitgliederversammlung, welche Bedeutung diese Untersuchungen haben.

    Während in seiner Kindheit möglichst viel Streuobst eingelagert wurde, verschwanden die Baumbestände sehr rasch nach Einführung der Supermärkte und dem Erscheinen neuer Züchtungen. Mit den alten Sorten wie Goldparmäne (seit 1580) und Kaiser Wilhelm gingen auch 70 Prozent der Streuobstlandschaft und mit ihnen wertvoller Lebensraum für viele, teilweise seltene, Arten verloren.

    Ein Neuanfang bewirkte das Volksbegehren "Rettet die Bienen". Nach einem Verhandlungsmarathon wurden diese einzigartigen Landschaftselemente als geschütztes Biotop im Bay. Naturschutzgesetz verankert. Mit dem bayerischen Streuobstpakt verpflichtet sich die Staatsregierung nun zum umfassenden Erhalt und zur Neuanlage von Streuobstwiesen. Die Folge sind Fördermaßnahmen für Pflanzung und fachgerechte Pflege.

    Martin Degenbeck stellte mit viel Herzblut verschiedene Projekte vor, die momentan unter seiner Leitung an der LWG bearbeitet werden und die Zukunft der Streuobstwiesen sichern sollen.

    Aufgrund mangelnder Rentabilität wurde der Streuobstbau die letzten Jahrzehnte stark vernachlässigt. Der Vertragsanbau soll wieder Planungssicherheit schaffen und eine engere Zusammenarbeit von Keltereien, Brennereien und Anbauern fördern. Die Sorten werden nach Krankheitsanfälligkeit, Wuchseigenschaften und Standortansprüchen sowie Inhaltsstoffen bewertet. Die Ergebnisse machen eine Sortenempfehlung möglich. Zu diesem Zweck hatten auch die Äpfel der BN-Streuobst-Wiese in Kürnach ihren Weg in das Institut der LWG gefunden.

    Von: Cornelia Mertens (1. Vorsitzende, Bund Naturschutz Ortsgruppe Kürnach-Estenfeld-Prosselsheim)

    Reiche Apfelernte
    Reiche Apfelernte Foto: Cornelia Mertens
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden