Wenn die alte Bauernregel Gültigkeit hat, dass Schwalben als Glücksboten gelten, die das Haus vor Feuer und Blitz sowie das Vieh im Stall vor Krankheiten bewahren, dann haben Gaby und Johannes Schmitt das Glück geradezu gepachtet: Das Landwirtsehepaar beherbergt in seinem, etwas außerhalb des Röttinger Stadtteils gelegenen Kuhstall, zirka 400 Rauchschwalben. „Es werden mit den Jahren immer mehr“ sagt Johannes Schmitt. Dass über ihren Köpfen Hunderte von Vögeln zwitschern, daran hat sich das Ehepaar längst gewöhnt. Obwohl, wie Johannes Schmitt sagt, der Stall gegen unliebsame Eindringlinge vergittert ist, hält er ab März eine kleine Tür für die Schwalben offen.
Warum die Rauchschwalben sich gerade seinen Stall ausgesucht haben, das kann sich der Landwirt nicht erklären. Um die Vogelschar im Stall zu sehen, muss man früh aufstehen. Wie Gaby und Johannes Schmitt. Wenn sie um 5.30 Uhr mit der Fütterung und dem Melken der Kühe beginnen, dann beginnt auch der Tag für die Schwalben.
Nach dem großen Geflatter im Stall fliegen sie hinaus, um in luftigen Höhen ihre hauptsächlich aus Insekten bestehende Nahrung, zu jagen. Bereits um 6.30 Uhr herrscht Ruhe im Stall. Erst bei Anbruch der Dunkelheit kehren die Schwalben zurück.
Rauchschwalben haben ihren Namen daher, weil sie früher auch in Kaminen oder Rauchfängen brüteten. Von den Mehlschwalben unterscheiden sie sich durch die braunrote Färbung der Kehle und der Stirn.
Das fröhliche Gezwitscher wird Gaby und Johannes Schmitt fehlen, wenn die Vögel in einigen Wochen ihren Flug in ihr afrikanisches Winterquartier antreten.