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Veitshöchheim: Beikrautregulierung: Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau testet autonome Hacktechnik per Roboter

Veitshöchheim

Beikrautregulierung: Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau testet autonome Hacktechnik per Roboter

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    Oz 440 im Einsatz zwischen den aufgeschulten Bäumen mit 90 Zentimetern Reihenabstand. Die Bearbeitung erfolgt mit Hackscharen und Fingerhacken.
    Oz 440 im Einsatz zwischen den aufgeschulten Bäumen mit 90 Zentimetern Reihenabstand. Die Bearbeitung erfolgt mit Hackscharen und Fingerhacken. Foto: Jonas Maußner © LWG Veitshöchheim

    Wie Roboter die Arbeit erleichtern können, um diese Frage geht es auch beim Thema "Baumschule der Zukunft", zu dem die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) eine Pressemitteilung verfasst hat, der folgende Informationen entnommen sind.

    Im Gartenbau liegt der Fokus immer stärker auf der herbizidfreien Beikrautregulierung. Speziell im biologischen Anbau müssen hierfür Möglichkeiten der Bearbeitung geschaffen werden. Hier spielt die autonome Hacktechnik per Roboter eine zukunftsweisende Rolle. So wurde jüngst ein Praxisversuch an der Obstbaumschule Schmitt auf einer neu aufgeschulten Biofläche gestartet. Geleitet wird der Versuch dabei vom Kompetenzzentrum Ökogartenbau in Zusammenarbeit mit dem Robotik-Projekt der LWG.

    Effiziente Flächennutzung und Arbeitseinsparung

    Baumschulen wählen meist ihre Pflanzabstände so, dass eine Bodenbearbeitung mit Schmalspurtraktoren möglich ist. Durch den Einsatz eines kompakten Hackroboters ist eine engere Bepflanzung und dadurch eine bis zu 30 Prozent höhere Flächenausnutzung möglich. Durch GPS-genaues Pflanzen kann dem Roboter übermittelt werden, wo die Bäume stehen. Dadurch ist mit passenden Hackwerkzeugen eine punktgenaue Bodenbearbeitung möglich. Dies führt zum einen zu einer deutlichen Einsparung von zusätzlichen Hackdurchgängen durch Saisonarbeitskräfte, zum anderen ist keine Bearbeitung durch den Traktor mehr notwendig, sondern ein flexibler Einsatz rund um die Uhr durch den Roboter möglich.

    Erste Erfahrungen mit dem Oz 440

    Der Oz ist ein niedrig gebauter, kompakter Roboter mit einer Arbeitsbreite von 80 bis 90 Zentimetern. Ausgestattet für die Baumschule wurde er mit Parallelogrammen, an denen Hackscharen verbaut sind. Beidseitig wurden Fingerhacken montiert, um eine Bearbeitung auch innerhalb des Baumstreifens zu ermöglichen. Eine Doppelbereifung sorgt für einen stabileren Stand sowie weniger Schlupf. Der Oz hat ein Gewicht von rund 180 Kilogramm und eine Maximalgeschwindigkeit von 1,8 km/h. In den ersten Testläufen zeigte sich, dass ein Fahren bei veränderter Flächenneigung auch Verschiebungen in der Bearbeitung mit sich bringt. Besonderes Augenmerk ist auf die Bodenbeschaffenheit zu legen. Bei mittleren-schweren Böden kommt der Roboter schnell an die Grenzen seiner Zugleistung. Deshalb wurde der Versuch auf einem ebenen Standort mit leichtem, sandigen Boden ausgewählt.

    Langjähriger Versuchsplan

    Die neue, biologische Baumschulfläche wurde speziell nach Parzellenplan für den Robotikversuch angelegt. Dabei unterteilt sich die Fläche in eine betriebsübliche Variante mit 140 Zentimetern Reihenabstand und eine Robotikvariante mit 90 Zentimetern Abstand. Jede Variante beinhaltet zehn Reihen mit jeweils drei Wiederholungen à 50 Metern. Untersucht werden dabei der Unkrautbewuchs, die zusätzlich notwendigen Arbeitskraftstunden, der Lichteinfluss in verändertem Reihenabstand, sowie Baumqualitäten und der Umgang mit dem Roboter allgemein. Der Versuch läuft bis voraussichtlich Ende 2025 an der Obstbaumschule Schmitt in Poxdorf.

    Das Versuchsfeld nach derBodenvorbereitung mit einer Rillenfräse. Parzelle links: Robotik; rechts: betriebsüblich.
    Das Versuchsfeld nach derBodenvorbereitung mit einer Rillenfräse. Parzelle links: Robotik; rechts: betriebsüblich. Foto: Jonas Maußner © LWG Veitshöchheim
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