Dass ein neuer Kreisverkehr auf der Bundesstraße 19 nördlich von Bergtheim gebaut wird, ist in trockenen Tüchern. Er wird einen Außenradius von 45 Metern haben und soll das Baugebiet „Am Sommerrain II“ sowie das künftige Gewerbegebiet auf der gegenüberliegenden Straßenseite erschließen. Der Bau wird sich allerdings etwas verzögern.
„Ich stehe laufend in Verhandlungen mit den Behörden“, erläutert Bürgermeister Konrad Schlier (CSU). Es gehe ihm nach wie vor um Fördermittel. Ursprünglich hatte es geheißen, dass der Staat sich nicht an den Baukosten für den Kreisel beteiligt, weil er „allein wegen der Ausweisung der Baugebiete“ gebraucht werde. Die Gemeinde Bergtheim hätte die Baukosten alleine tragen und sie auf die Grundstücke umlegen müssen.
Der Antrag an die Regierung von Unterfranken ist gestellt.
Nun hofft Bürgermeister Schlier doch auf Fördergelder. Der Antrag an die Regierung von Unterfranken ist gestellt. „Wir wollen noch eine Verkehrsuntersuchung machen lassen“, erläutert er. Schlier ist überzeugt. „Der Kreisverkehr wird die Verkehrsverhältnisse verbessern und die Sicherheit an dieser Stelle erhöhen“.
Geplant war der Baubeginn im April oder Mai. Jetzt wird der Juli dieses Jahres angepeilt. Die zeitliche Verzögerung der Baumaßnahme nehme die Gemeinde gern in Kauf, wenn dadurch Fördermittel generiert werden können. Weil die Finanzkraft der Gemeinde schwach und die Pro-Kopf-Verschuldung hoch ist, kann sich der Bürgermeister „eine Förderung von 70 Prozent vorstellen“.
Ende Mai soll die Erschließung abgeschlossen sein.
Für die neuen 73 Bauplätze im Wohnbaugebiet bedeutet die Bauverzögerung des Kreisels keine Einschränkungen. Ende Mai soll die Erschließung abgeschlossen sein und die Grundstückseigner können bauen. Der Sommerrain II ist über den „Opferbaumer Weg“ und über die Straße „Am Sommerrain“ mit zwei weiteren Zufahrten erschlossen.
Die Freien Wähler Bergtheim-Dipbach-Opferbaum überlegten im Zusammenhang mit dem Kreisverkehr einen Antrag an die Gemeinde. Ihnen erschien eine Ampelanlage - so wie sie am Ortseingang in Unterpleichfeld geplant ist - mit einer Kostenschätzung von rund 200 000 Euro wesentlich preisgünstiger.
Zu viele Unwägbarkeiten.
In der Gemeinderatssitzung vom 7. Februar hatte Bürgermeister Schlier die Kosten für die Erstellung des Kreisels mit 800 000 Euro beziffert. Diese Zahl beinhaltet den Rückbau der Straße „Am Sommerrain“, bestimmte Grundstücksankäufe, die Erstellung einer Umleitung während der Bauphase sowie die fällige Ablösungen an den Bund für 30 Jahre. Allein diese Unterhaltsablösen an die Bundesverwaltung würden gut 200 000 Euro betragen.
Inzwischen haben die Freien Wähler jedoch Abstand genommen von der Antragstellung. Der Zweck der Verkehrsanbindung des Wohnbau- und Gewerbegebiets sei mit einer Ampelanlage zwar ebenfalls gegeben. Aber wenn das Staatliche Bauamt für Linksabbieger überlange Abbiegespuren fordert, müsste die Gemeinde wohl zusätzlich Ackerland ankaufen.
Ob das überhaupt möglich ist, welche Kosten der Landankauf nach sich ziehen würde und die erneute zeitliche Verzögerung – das seien zu viele Unwägbarkeiten.