Christoph Schmitt, Geschäftsführer der Solar-Konzept GmbH, erklärte den Teilnehmern wesentliche Details der Photovoltaikanlage auf einer rund 40 Hektar großen von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gepachteten Fläche, die etwa 80 Fußballfeldern entspricht. Das Projekt ist in zwei Abschnitte eingeteilt: Der erste Bereich befindet sich im Nordosten, hier übernehmen private Investoren und Bürger die Finanzierung. Im südwestlich gelegenen Teil investiert der kommunale Energieversorger. Insgesamt betragen die Baukosten circa 29 Millionen Euro.
Der Nutzungsvertrag besteht 20 Jahre, wenn er nicht verlängert wird, darauf machte Schmitt aufmerksam. Das bedeutet: Die Anlage würde dann wieder abgebaut. Auf Nachfrage aus den Reihen der Zuhörer sagte er, die Firma N-Ergie sei dazu verpflichtet, „den produzierten Strom abzunehmen“. Falls dies das Unternehmen nicht tue, „muss der Strom trotzdem vergütet werden“.
Andreas Hahn, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, gab einen Überblick über die mögliche Bürgerbeteiligung: Grundlaufzeit 20 Jahre mit Verkaufsoption nach zehn Jahren; 100 Prozent Rückzahlung am Ende der gewählten Laufzeit; garantierte Grundverzinsung von sechs Prozent mit vierteljährlicher Auszahlung, zuzüglich „Sonnenbonus“ zum 31. Januar des Folgejahres (je nach Überproduktion bis zu insgesamt 7,5 Prozent); Anlage-Mindestbetrag 5000 Euro; keine Gebühren, Aufschläge oder Verwaltungskosten.
Hahn wies darauf hin, dass die Betreibergesellschaft keine besondere Sicherheiten zur Verfügung stelle, sie sichere die Einhaltung folgender Zahlungsreihenfolge zu:
• Zahlung der Betriebskosten der Anlage; • Bedienung der Bankverbindlichkeiten (die Deutsche Kreditbank AG übernimmt 80 Prozent der Finanzierungskosten); • Bedienung der „Sonnenschein Plus Giebelstadt“ Bürgerbeteiligungen; • Bedienung des Kommanditkapitals (in Höhe von fünf Millionen Euro).
„Es ist eine risikobehaftete Kapitalanlage“, betonte Hahn, weil zuerst die Bankverbindlichkeiten und erst dann die Bürgerbeteiligungen bedient würden. „Ich halte es dennoch für so gut wie ausgeschlossen“, dass private Investoren Geld verlieren, „höchstens in dem Fall, dass die Sonnenstrahlung um 30 Prozent zurückgeht“.
Der Strom-Übergabepunkt befindet sich direkt am Betriebsgelände in der Nähe der Mehrzweckhalle. Hahn hob hervor, dass es sich bei den 120 000 Solarmodulen um „REC-Premiumprodukte“ handele, die zuvor auf ihre Leistungsfähigkeit geprüft worden seien. Zweimal pro Tag werde die Anlage per Ferndiagnose kontrolliert, dabei würden Leistungsminderungen auffallen und schnellstens beseitigt.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2003 hat die Firma Solar-Konzept nach eigenen Angaben 25 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt fast 38 MWp in Deutschland und Italien konzeptioniert und verwirklicht. Hahn hob hervor, dass man im vergangenen Jahr durchschnittlich ein bis zwei Prozent die für die jeweiligen Anlagen geschätzten Planwerte übertroffen habe, „in den Vorjahren seien es sechs bis zehn Prozent gewesen“. Leistungsminderungen habe es kurzzeitig beispielsweise durch Blitzschäden gegeben, dagegen seien sie versichert. Die Energieertragsschätzung beinhalte Verluste durch Schnee sowie jährliche Leistungsminderung (Degradation) um 0,2 Prozent und beruhe auf Jahrzehnte langen Wetterstatistiken. Der Teilbereich mit den Bürgerbeteiligungen soll laut Schätzung pro Jahr 14,04 Millionen Kilowattstunden (KWh) produzieren, wofür es garantiert sechs Prozent Zinsen gibt. Der geschätzte Höchstwert liegt mit 1,9 Millionen KWh im Juli, der niedrigste mit 270 000 KWh im Dezember. Beträgt jedoch die tatsächliche Einspeisung beispielsweise sechs Prozent mehr (14,88 Millionen KWh) würde sich der Zins auf 7,5 Prozent erhöhen. Bürgerbeteiligungen können bis spätestens 15. November gezeichnet werden.
Weitere Informationen gibt es unter www.solar-konzept.de oder bei Christoph Schmitt, Tel. (0 41 09) 27 87 16.