Bei der unterfränkischen Bezirkswahl hat die CSU am Sonntag alle zehn Direktmandate gewonnen. Die genaue Sitzverteilung im Bezirkstag steht voraussichtlich erst Dienstagmittag fest. Erst dann ist auch klar, welche Kandidaten den Einzug über die Parteilisten geschafft haben.
„Es gibt auf jeden Fall Überhangmandate“, erklärte Bezirkssprecher Markus Mauritz am Montagabend. Das heißt: Weil die CSU über die Erststimmen mehr Mandate geholt hat, als ihr über die Gesamtstimmen eigentlich „zustehen“, werden Ausgleichsmandate auf die anderen Parteien verteilt. Wie viele es werden, war zunächst noch offen.
Gegen den landesweiten Negativtrend hat die CSU im Stimmkreis Kitzingen das Direktmandat von den Freien Wählern zurückgeholt: Gerlinde Martin (CSU), 2. Bürgermeisterin von Volkach, setzte sich mit 31,0 Prozent knapp gegen Landrätin und Bezirksrätin Tamara Bischof (FW) mit 29,8 Prozent durch.
Hülya Düber vor Grünen-Kandidat Gerhard Müller
Auch in Würzburg konnte sich die CSU in einem engen Rennen behaupten: Hier holte Sozialreferentin Hülya Düber für die CSU das Direktmandat mit 27,2 Prozent knapp vor dem Grünen-Kandidaten Gerhard Müller (26,0 Prozent). Souveräne CSU-Siege bei den Erststimmen gab es in den Stimmkreisen Bad Kissingen (Karin Renner, 44,1 Prozent), in Haßberge/Rhön-Grabfeld (Thomas Habermann, 39,3 Prozent), Main-Spessart (Maria Hoßmann, 32,0 Prozent), Schweinfurt (Stefan Funk, 39,0 Prozent) und Würzburg-Land (Rosa Behon, 36,1 Prozent).

Nach einer Stimmkreisreform war der unterfränkische Bezirkstag von 20 auf 19 Mandate verkleinert worden. Doch durch Überhang- und Ausgleichsmandate wird er für die kommende Wahlperiode sogar größer. Zu den zehn direkt gewählten CSU-Vertretern dürften neben den neun Listenmandaten für die anderen Parteien noch mindestens zwei bis drei Ausgleichsmandate hinzukommen.