Bei den Weinen handelt es sich um eine weiße und eine rote Cuvée, um einen Müller-Thurgau, alles so genannte Gutsweine, eine Cuvée aus Weißem und Grauem Spätburgunder Spätlese sowie um eine Spätlese vom Silvaner. Alle stammen aus dem Jahrgang 2007 und sind trocken ausgebaut. 80 000 Flaschen dieses Jahrgangs will Vertriebsleiterin Kordula Geier vermarkten.
Weingutsleiter Horst Kolesch nannte den Markt mit Bio-Produkten eine starke Wachstumsbranche, die sich längst aus ihrem Nischendasein gelöst habe. Rund 40 Prozent der Konsumenten seien bereit, mehr oder sogar viel mehr für die nach europäischen Bio-Richtlinien erzeugten Produkte auszugeben. Die Preise für die Bio-Weine aus dem Juliusspital lägen zwischen sieben und 14.30 Euro. Das seien ein bis zwei Euro mehr als für das herkömmliche Sortiment.
Die Bio-Trauben liefern Norbert und Gerlinde Stein aus Thüngersheim, die dort einen eigenen namhaften Bio-Weinbau betreiben. Die Trauben gedeihen in den Lagen Thüngersheimer Scharlachberg und Thüngersheimer Johannisberg sowie im Retzstadter Benediktusberg. In der Umstellungsphase befinden sich derzeit rund 3,5 Hektar Juliusspital-Rebfläche in Rödelsee, und zwar 1,5 Hektar in der Lage Domherr (Regent, rot) und gut zwei Hektar im Küchenmeister (Silvaner, weiß).
Rund acht Prozent der Ertragsflächen des Juliusspitals werden nach den Bio-Richtlinien bewirtschaftet. Laut Kolesch strebt das Weingut einen Anteil zwischen zehn und 15 Prozent an. Das Juliusspital gehöre dem Verband deutscher Prädikatsweingüter VDP an. Dieser Zusammenschluss habe bundesweit rund 104 000 Hektar im Ertrag; zwei bis drei Prozent davon als Bio-Rebflächen.
Das Juliusspital steht laut Kolesch für den nachhaltigen, naturnahen Weinbau, wie er schon immer betrieben werde. Effekthascherei sei nicht im Spiel. Man wolle dem Kunden entgegenkommen, der ein biologisch erzeugtes Genussmittel verlange. Auch leiste man einen Beitrag zum Erhalt der Weinlandschaft und der Umwelt.
Die Kellerei des Juliusspitals mit ihrem Chef-Önologen Benedikt Then sei bereits seit zwei Jahren bio-zertifiziert, und zwar nach den strengen Richtlinien des International Food Standards (IFS).