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WÜRZBURG: Bismarckstraße: Gefahr durch boomende Fernbusse

WÜRZBURG

Bismarckstraße: Gefahr durch boomende Fernbusse

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    Gefährliche Fracht: Zum Ärger von Fahrgästen und Autofahrern muss das Gepäck am Fernbushalt in der Bismarckstraße teilweise auf der Fahrbahn ein- und ausgeladen werden. Die SPD fordert in einem Antrag an den Oberbürgermeister nun Maßnahmen für eine Verbesserung.
    Gefährliche Fracht: Zum Ärger von Fahrgästen und Autofahrern muss das Gepäck am Fernbushalt in der Bismarckstraße teilweise auf der Fahrbahn ein- und ausgeladen werden. Die SPD fordert in einem Antrag an den Oberbürgermeister nun Maßnahmen für eine Verbesserung. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Verärgerte Anwohner, unzufriedene Fahrgäste, genervte Autofahrer – die Beschwerdeliste über die Situation am Busbahnhof und den Fernbushalt in der Bismarckstraße ist lang. Vorschläge zur Besserung gibt es viele, eine realistische Lösung bislang nicht. Geht es nach Neu-Stadtrat Joachim Schulz (SPD), soll sich das bald ändern. Schulz und seine Fraktion haben dem Stadtrat jetzt einen Antrag vorgelegt. Darin werden konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Lage gemacht.

    Die Zunahme des ÖPNV und seit gut eineinhalb Jahren der boomende Fernbusverkehr sorgen dafür, dass es laut, eng und mitunter chaotisch zugeht – besonders in der Bismarckstraße. Regelmäßig bieten die Fernbusunternehmen neue Linien über Würzburg an, Tendenz steigend. Besonders Nachtfahrten liegen im Trend. Das ist auch der Stadt bekannt. „Die Anwohner beschweren sich zu Recht“, sagt OB Christian Schuchardt und versichert, dass die Verwaltung das Thema Fernbusse im Blick habe.

    Hunderte Fern- und Nahverkehrsbusse fahren jeden Tag durch die Bismarckstraße. Schulz spricht von 568 Bussen zwischen 6 und 19 Uhr – dies sei das Ergebnis einer Anwohnerzählung. Anwohner kritisieren den Lärm, den Feinstaub und die schlechte Luft. Schulz schreibt im Antrag von einer „erheblichen Beeinträchtigung“.

    Dies lasse nur einen Schluss zu: „Die Bismarckstraße eignet sich nicht für ein so hohes Aufkommen an Durchgangsverkehr.“ Das sieht die CSU als größte Fraktion im Stadtrat ähnlich. „Das Problem kann ja niemand übersehen. Grundsätzlich ist das kein Zustand, die Bismarckstraße ist kein Bahnhof“, sagt Fraktionsvorsitzende Christine Bötsch.

    Doch nicht nur die Anwohner sind betroffen – auch Reisenden, Passanten und Autofahrern macht die Verkehrssituation zu schaffen. „Der Busbahnhof platzt aus allen Nähten. Busse verstopfen das Umfeld des Bahnhof so, dass es häufig Rückstaus beim Ein- und Ausfahren gibt. Immer wieder kommt es im dichten Gedränge zu gefährlichen Situationen“, berichtet ein Leser der Redaktion.

    Die SPD weist zudem auf die Gefährdung der Fernbus-Fahrgäste hin. An der Haltestelle in der Bismarckstraße fließt der Autoverkehr weiter, während die Busse dort halten. Um an die Gepäckfächer zu gelangen, sind die Fahrgäste zum Teil gezwungen, die Straße zu betreten.

    Schulz und seine Parteikollegen fordern Korrekturmaßnahmen. Die Haltestelle der Fernbusse in der Bismarckstraße soll verlegt werden. „Aktuell sehen wir als schnellen Ersatz aber lediglich den Viehmarktplatz“, heißt es in dem Schreiben an OB Christian Schuchardt. Die CSU ist anderer Meinung: „Die Drei-Kronen-Straße ist ohnehin schon sehr voll. Ich persönlich sehe es deshalb skeptisch“, sagt Christine Bötsch.

    Auch wenn Bötsch eine dezentrale Haltestelle nicht komplett ausschließt, gehört der Fernbushalt für beide Fraktionen langfristig in den Bereich des Bahnhofs. Von der Stadtverwaltung fordert Joachim Schulz deshalb eine Forcierung der Gespräche mit der Deutschen Bahn. Die CSU stimmt zu. „Trotz verschiedener Zuständigkeiten wollen wir das Thema nicht auf andere abwälzen, sondern angehen“, so Christine Bötsch. Einigkeit besteht auch darin, dass die Erschließung der nördlichen Gleisseite samt Durchstich wichtig wäre.

    Um schnelle Entlastung zu schaffen, konzentrieren sich einige Vorschläge von Joachim Schulz auch auf Bereiche außerhalb des Bahnhofsareals. So solle der Wegfall der ÖPNV-Haltestelle Ecke Bismarckstraße/Rotkreuzstraße geprüft werden: „Die Notwendigkeit dieser Haltestelle ist aufgrund anderer Haltestellen in der Nähe fraglich.“ Um lange Rückstaus am und rund um den Busbahnhof zu vermeiden, wird die Überprüfung der Ampelschaltungen gefordert. Auch die Möglichkeit, die Bismarckstraße zur Einbahnstraße zu machen, hält Schulz für eine mögliche Lösung.

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