Die Geburtsstunde des Würzburger Nachtwächters kam aus einer Schoppenlaune heraus. Für Freunde und Verwandte organisierte Wolfgang Mainka 1995 seine erste Führung durch die nächtliche Stadt, und das bei minus fünf Grad. „Zwei Flaschen Cognac sind da draufgegangen“, lacht er heute über den eiskalten Auftakt. Schon bald wurde er angefragt, ob er so etwas wieder machen könne, und so wurde der Würzburger Nachtwächter langsam zu einer Institution. Die Nachfrage wurde schnell so groß, dass sich Mainka als lebendes Würzburger Original Verstärkung holte mit dem ehemaligen Margetshöchheimer Bürgermeister Günter Stock und mit Josef Wolf. Wie viele Führungen sie schon gemacht haben, hat Mainka nicht gezählt. Weil immer mehr Besucher auch tagsüber hinters Licht geführt werden wollen, gibt es die Stadtführung mit kabarettistischem Einschlag jetzt auch am Tage, und zwar vom „Schorsch“. Der ist ein Schiller-Schüler, der beim Oberlehrer Ruß Heimatkunde gelernt hat und nun erzählt, was er von damals noch weiß oder zu wissen glaubt. Diese Rolle teilt sich Mainka mit dem Würzburger Rechtsanwalt Peter Auffermann. Bei seinen Einsätzen fährt Mainka mit einem Velo Solex vor. „Der Vater war ein Moped, die Mutter ein Fahrrad. Baujahr 1968“, sagt Mainka. Hinten hat er ein Schild angebracht „Zur Ersten Heiligen Kommunion vom Obba.“ Muss ja nicht alles wahr sein. Wahr ist jedenfalls, dass es nun auch eine Nachwächterin gibt, nämlich die faschingserprobte Gabi Hellmann aus Uettingen.
Stadt Würzburg