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WÜRZBURG/OCHSENFURT: Brauchbar-Idee wächst weiter

WÜRZBURG/OCHSENFURT

Brauchbar-Idee wächst weiter

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    Das zu erklären, ist etwas kompliziert. „Stoffwechsel“ ist ein Projekt für junge Frauen in prekären Lebensverhältnissen, versucht Groksch seine Darstellung der Situation.

    Das ist eine Grauzone zwischen Hartz IV und Jugendhilfe, weshalb bislang auch die Würzburger ARGE von Stadt und Arbeitsagentur finanziell mit im Boot war.

    Das scheint nicht mehr weiter möglich zu sein, weil man bei der ARGE das gesetzliche Ziel hat, Menschen wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Von diesem Ziel sind diese jungen Leute aber „weit weg“, räumt Groksch realistisch ein und schildert ein Niveau von Persönlichkeiten, das hier nicht wiedergegeben werden kann.

    Es sind junge Frauen dabei, bei denen man fast ein Jahr braucht, um sie wirklich zu erreichen. So fern sind sie von der Realität. Erst dann kann die Arbeit losgehen. Natürlich gehe das bei manchen schneller, „die kommen dann sofort in Förderprogramme“.

    Es geht um 15 bis 20 junge Frauen, die ab Ende des Jahres nicht mehr unterstützt werden können. Noch arbeiten sie bei „Stoffwechsel“, einem kleinen Laden mit Warensortiment für junge Frauen und Kinder und „Frauencafe“. Solche Frauen zu unterstützen ,lässt aber das Gesetz nicht zu, sagt Groksch zwar enttäuscht, aber ohne Vorwurf an die ARGE: „Es geht unzweifelhaft ums Geld“. Es geht aber auch um sechs fest Angestellte Mitarbeiter.

    Zeller Bock wirkt sich aus

    Das Projekt läuft seit drei Jahren, ein Zeitraum der gerade genug war, um sich in die Problematik einzufinden. Erschwerend wirkte sich auch aus, dass das Zellerauer Projekt mit der Schließung des Zeller Bocks verkehrsmäßig abgeschnitten ist. „Wir spüren das am Umsatz, ebenso wie Baustellen in der Grombühlstraße im Bereich der Brauchbar-Zentrale.

    Die Brauchbar GmbH insgesamt steht mit ihrem Konzept auf festen Beinen, schildert Groksch die aktuelle Lage. Er zählt rund 250 Mitarbeiter, darunter 50 feste zu seiner Belegschaft in mehreren Ablegern in der Stadt. Mit „HATWAS“ gab es jüngst sogar eine weitere Expansion in Ochsenfurt. Die Idee und wie sie hier funktioniert, macht den Sozialpädagogen nach eigenen Worten „glücklich“, weil hier wirklich gute und schöne Ware für Menschen zur Verfügung gestellt werden kann, die sich das nicht leisten können. Einmal abgesehen vom sozialen Aspekt diene schließlich diese Arbeit auch der Reduzierung des allgemeinen Müllbergs. Das sei eine Arbeit vor dem Recycling, wir sorgen dafür das wertvolle Ware im Kreislauf bleibt“.

    Das ist der eine Aspekt. Der andere ist die Sorge um die Menschen. Es werden viele Ein-Euro-Jobber zugewiesen, die sind dann auf einen bestimmten Zeitraum befristet beschäftigt. Das besonders Erfreuliche sei danach aber, dass viele dann ehrenamtlich kommen und selbst ohne diesen Euro arbeiten wollen. Für sie ist es wichtig, einen geregelten Tagesablauf zu finden und eine menschliche Gemeinschaft.

    Und noch etwas findet Groksch an „Brauchbar“ in Würzburg ganz besonders: In dieses Sozialkaufhaus darf jeder. Hier begegnen sich Personengruppen, die sich sonst nicht begegnen würden. Im Untertitel nennt sich die gemeinnützige GmbH auch noch „Neue Arbeit Würzburg – Gesellschaft zur Förderung Arbeitsloser“. Sie ist Mitglied im Diakonischen Werk Bayern.

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