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GÜNTERSLEBEN: Braune Kapseln statt Insektizide

GÜNTERSLEBEN

Braune Kapseln statt Insektizide

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    Auch die Günterslebener Weinprinzessin Anna Helgert machte mit beim Ausbringen der braunen RAK-Kapseln in der Weinlage Sommerstuhl.
    Auch die Günterslebener Weinprinzessin Anna Helgert machte mit beim Ausbringen der braunen RAK-Kapseln in der Weinlage Sommerstuhl. Foto: Foto: christian kelle

    Oft fragen sich Besucher, was da für braune Dinger an Reben und Gehölzen rings um den Günterslebener Sommerstuhl hängen. Es handelt sich um RAK-Kapseln mit einem Sexuallockstoff (Pheromon), den ansonsten weibliche Schmetterlinge der Gattung Traubenwickler aussenden. Er weist normalerweise den männlichen Mini-Schmetterlingen den Weg zu ihren Weibchen. Diese legen anschließend ihre Eier an die Trauben, aus denen sich im Sommer der Heuwurm entwickelt, der zwischen den Trauben frisst, zum Herbst hin der Sauerwurm, der in die Beeren eindringt.

    Die Methode der Schädlingsverhütung mit Pheromonen ist zwar teurer als der Einsatz von Insektiziden, aber dafür wesentlich umweltfreundlicher. Aufgrund der Duft-Kapseln finden die Männchen inmitten der attraktiven Parfümwolke den Weg zu den einzelnen Weibchen nicht mehr, deren Eier bleiben unfruchtbar und die Trauben ohne Wurm.

    In Güntersleben gerät das Aushängen schon seit über 20 Jahren zum sportlichen Event mit Brotzeit, an dem oft über 20 Winzer und ihre Angehörigen teilnehmen. Sie verteilen 500 Ampullen pro Hektar, alle 20 Quadratmeter einschließlich Randbereich eine Falle, insgesamt über 10 000 Stück. Und im Winter werden sie wieder eingesammelt. Schließlich gelingt die Methode nur bei geschlossener Anwendung, das heißt, es müssen alle mitmachen und mitbezahlen.

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