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Röttingen: Bringt Variante drei eine Lösung?

Röttingen

Bringt Variante drei eine Lösung?

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    Sorgt in den einzelnen Gremien weiter für erhebliche Diskussion, die Generalsanierung beziehungsweise  ein Neubau der Grundschule in Röttingen.
    Sorgt in den einzelnen Gremien weiter für erhebliche Diskussion, die Generalsanierung beziehungsweise  ein Neubau der Grundschule in Röttingen. Foto: Markhard Brunecker

    Seit 2017 beschäftigt sich die Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft (VGem) Röttingen mit den Orten Bieberehren, Riedenheim, Röttingen und Tauberrettersheim mit dem Zustand des Gebäudes der Grundschule Röttingen. Die Schule ist seit 1981 in Betrieb.

    Außer verschiedenen Versuchen einer Dachsanierung und mehreren Veränderungen bei der Heizungsversorgung sind im Wesentlichen nur Unterhaltungsreparaturen durchgeführt worden. Ende 2018 hat die VGem Röttingen ein öffentliches VgV-Verfahren (Vergabeverordnung) mit Planungsleistungen ausgelobt und mit drei Bewerbern durchgeführt.

    In der Vorbereitung des Verfahrens wurde eine umfangreiche Erkundung schadstoffhaltiger Baustoffe durch das Ingenieurbüro GMP aus Würzburg durchgeführt. Eine Begutachtung des Mangel- und Schadenzustandes des Gebäudes wurde durch Architekten- und Ingenieurbüros durchgeführt und ist in die Konzeptplanung der Generalsanierung eingeflossen.

    Ursprünglich war die Beauftragung auf die Generalsanierung begrenzt. Diese wurde dann auch auf die Planungsvariante Neubau ausgeweitet. Dabei wurde festgestellt, dass die statischen Reserven des Gebäudes weitgehend erschöpft sind. In der VG Sitzung am 23. September 2019 folgte der Beschluss, dass aus Kostengründen ein Neubau einer Generalsanierung vorzuziehen ist.

    Nach Angaben des Planungsteams und von Prof. Christian Stoy von der Uni Stuttgart, war zum damaligen Zeitpunkt von folgenden Kosten –ohne Turnhalle- auszugehen: Neubau zwölf  Millionen Euro, Generalsanierung 12,3 Millionen Euro, mit einem Kostenrisiko von bis zu 30 Prozent Steigerung wegen einer Generalsanierung (mögliche Kosten von 16 Millionen Euro.) Eine Neubauvariante würde Kosten für ein Interimsgebäude vermeiden. Dabei ging man auch von einem anschließenden Abriss des Bestandsgebäudes aus.

    Um weitere Kosten zu sparen, verzichtete man auf eine mechanische Lüftung der Klassenzimmer. Wie kürzlich wegen der Corona-Pandemie von Architekt Scheuerer vorgetragen, würde solch eine Anlage rund 750 000 Euro kosten. Die Bürger und Bürgerinnen der VGem erfuhren eher zufällig im Oktober 2019 davon.

    Die GV beschloss zuvor am 23. Juli 2019, eine Beratung in den jeweiligen Gemeinderatsgremien nicht für erforderlich zu halten, um am 23. September 2019 endgültig in nichtöffentlicher Sitzung den Neubau der Grundschule zu beschließen. Die Michel & Wolf Architekten GmbH aus Stuttgart wurden mit der Leistungsphase 1-4 beauftragt. Erst am 22. April 2020 erfolgte bei einer GV-Sitzung die öffentliche Vorstellung und Feststellung der Entwurfsplanung des Neubaus der GS mit Bekanntgabe der Mängelliste für das Bestandsgebäude.

    Der Röttinger Stadtrat befasste sich erstmals mit dem Thema in der konstituierenden Sitzung mit dem neuen Bürgermeister Hermann Gabel am 7. Mai 2020. In der Bevölkerung entbrannte eine kontroverse Diskussion über die bisherige Vorgehensweise bei derartigen Kosten. In den neuen Gremien nahm man die Einwände auf.

    Einige Gemeindevertreter in den vier Kommunen schlossen sich der Meinung des neuen Gemeinschaftsvorsitzenden Gabel an und sahen bei der Finanzierung gewaltige Probleme. Die 60 prozentige Förderung erfolgt nur für die förderfähigen Kosten von sieben bis acht Millionen Euro und es bleiben somit mindestens acht Millionen Eigenanteil für die vier Gemeinden. Dadurch sind nach Vermutung von Gabel dem Quartett in den nächsten Jahren die Hände für weitere Kommunale Entwicklung gebunden.

    Bei einer anderen Gelegenheit teilte die Kommunalaufsicht des Landratsamtes mit, dass die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse der Stadt Röttingen seit Jahren angespannt seien. In seiner letzten GV-Sitzung beschloss das Gremium, in den einzelnen Gemeinderäten ein Stimmungsbild abzugeben. Zu dieser Meinungsbildung wurde Schulrat Kai Thoma zur jüngsten Sitzung geladen. Eingangs beruhigte der Schulrat, dass die in die Diskussion gezogene Standortfrage der Grundschule Röttingen keinerlei Probleme darstelle und sprach von einer stabilen Schullandschaft.

    Er selbst sei auch überrascht gewesen, als er erstmals vom Abriss des bestehenden Gebäudes erfuhr. Mehrere ähnliche Schulen im Bezirk wie in Karlstadt oder am Würzburger Heuchelhof mit etwa gleicher Bauzeit und gleicher Architektur seien nie für einen Abriss zur Debatte gestanden. Er bezeichnete die Röttinger GS als eine hervorragende Lang-Schule mit einer komfortablen Aula, einer tollen Küche und Ganztagsbetreuung.

    Stellvertretender Bürgermeister Josef Gessner wünscht sich eine Alternative, kosten doch Neubau oder Generalsanierung über zwölf Millionen Euro. Als Variante drei können sich einige Räte eine "Instandsetzung" vorstellen. Volker Hofmann schloss sich dem an und plädierte für die Erstellung eines Gutachtens, auch wenn dieses wieder Kosten verursache.

    Silke Rumm wiederum stellte klar, dass sich damals drei renommierte Architektenbüros im Wettbewerbe befunden hätten und zu einem nahezu gleichen Ergebnis gekommen seien. 

    Für Marco Karl sind die Planungen für eine Generalsanierung beziehungsweise einen Neubau bereits überholt. Für Erich Mitnacht ist wichtig, dass eine Schadstoffbelastung im Bestandsgebäude ausgeschlossen ist, sei dies doch das Wichtigste.

    Am Ende beschloss das gespaltene Gremium mit 10:3 Stimmen der Ende Oktober standfindenden GV Sitzung vorzuschlagen, ein Gutachten mit Kosten und Zeitfenster für eine Instandsetzung des Bestandgebäudes zu erstellen.

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