Veranstaltung Nummer zwei der diesjährigen Herbstimpressionen gehörte ganz der Literatur. Zum 10. Geburtstag hatten die Veranstalter vom Förderverein Spital Ochsenfurt und die Privatbrauerei Familie Oechsner am Freitag gleich zwei Schriftsteller aus Ochsenfurt ins Oechsner-Stüble eingeladen.
Die beiden Akteure kennt in Ochsenfurt fast jeder. Da ist Jürgen Schuhmann, fest verwurzelt in seiner Heimatstadt, lange Jahre ehrenamtlich tätig beim TV Ochsenfurt und Achim Fischer, viele Jahre Geschäftsführer der Volkshochschule. Beide fanden in einem zweiten Leben zum geschriebenen Wort. Jürgen Schuhmann hat vor etwa einem Jahr das Buch „Das Leben ist kein Probeliegen“ veröffentlicht. Achim Fischer, die erste Veröffentlichung nannte er „Die Gans“, brachte sein zweites Buch „Die Frau“ mit.
„Um loszufliegen, musst du springen, Ängste und Zweifel niederringen“, steht am Anfang des Buches „Das Leben ist kein Probeliegen“. Jürgen Schuhmann nennt den Inhalt „.Gedichte und Wortbilder“. Von einer sehr philosophischen, nachdenklichen Seite lernten die Zuhörer den Ochsenfurter kennen. Kaum zu glauben, dass Jürgen Schuhmann in einem ersten Leben als Techniker unterwegs war.
Er sprach über den strafenden Gott oder zwei Wahrheiten, die eine von innen und die andere von außen. Er erzählte von den Erfahrung auf den Pilgerwegen, auf denen er immer wieder unterwegs ist. Betrachtet man die Texte in seinem Buch, verwundert der Protest jeden Montag vor dem Rathaus gegen die Wahl der Rechtspopulisten bei der Bundestagswahl überhaupt nicht. „Die ewig Gestrigen palavern im Dutzend, flechten verbissen an schon modernden Zöpfen“ ist nur eine Zeile in dem blauen Büchlein. Unter den Zuhörern auch der für das Layout zuständige Diplom-Designer Konrad Grimm.
Ganz anders präsentierte sich Achim Fischer.Er wählte einen Leseplatz in der Mitte der Besucher und präsentierte eine Novelle aus seinem zweiten Buch „Die Frau“. Mit unglaublichen Wortwitz, einem fast britischen Humor zauberte er mindestens ein Lächeln in die Gesichter der Zuhörer. Da ist die witzige Beschreibung einer Reise in die Mongolei, bei der aber nicht so ganz klar war, wer verreist ist und wer nicht. Köstlich der örtliche Bezug zum Schoppen auf der alten Mainbrücke und den netten Damen und ihr bezauberndes Dirndl.
Der professionelle Vortrag der Verwirrungen um eine „Night“ in Malta oder doch einem „Knight“ sorgte für großes Vergnügen. Ein wahrhaft köstliches Büchlein von Achim Fischer. „Das Leben ist kein Probeliegen“, „Die Gans“ und „Die Frau“ gibt es in der Buchhandlung am Turm am Marktplatz in Ochsenfurt.
Der Abschluss der Herbstimpressionen 2017 gehört der Musik. Die Ochsenfurter Kulturpreisträger „Das Ochsenfurter Saxtett“ ist am Freitag, 27. Oktober im Oechsner-Stüble zu Gast. Beginn ist um 19.30 Uhr, ab 18 Uhr ist die Küche geöffnet.