Die alte Mainbrücke von Ochsenfurt wird im Jahr 2020 ein halbes Jahrtausend alt. Das muss würdig gefeiert werden, da sind sich die Kulturreferenten der Stadt einig. Denn dass das Neue Rathaus vor einigen Jahren ebenfalls 500 Jahre alt geworden ist, wurde damals schlicht vergessen. Das soll nicht wieder passieren. An das Jubiläum der steinernen Brücke will man mit einer Veranstaltungsreihe mit vielen Beteiligten erinnern, die die Brücke aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.
Erste Ideensammlung
Eine erste Ideensammlung dazu stellten die Kulturreferenten Renate Lindner und Josef Meixner bei einem Treffen im Rathaus vor. Dazu hatten sie Vertreter aller Ochsenfurter Vereine, der Kirchen, des Geschichtskreises, des Casablanca-Kinos und der Künstlergruppe OxArt eingeladen. An mehreren Tagen im ganzen Jubiläumsjahr, so der Plan, soll neben der Historie der Brücke auch das Leben am Main und die Fischerei vorgestellt werden.
Aber auch kulturell soll auf und rund um die Brücke einiges geboten werden. So können sich die Kulturreferenten einen Brückenschoppen vorstellen und Gerhard Dobner vom Casablanca hält es für möglich, einmal eine große Leinwand mitten auf der Brücke aufzustellen, auf der ein zum Thema passender Film gezeigt wird.
Szenen aus der Brückengeschichte
Ebenfalls vorstellbar ist es, Szenen aus der bewegten Geschichte der Brücke nachzuspielen. Zum Beispiel die Verschiffung von Soldaten aus dem Ansbacher Raum, die Ende des 18. Jahrhunderts zur Unterstützung der britischen Kolonialtruppen in den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg entsandt wurden. Bei Ochsenfurt war es zu einer Revolte unter den Rekruten gekommen.
Auch sportliche Events wären möglich. So schlug TVO-Vorsitzender Klaus Ziegler einen Brückenlauf vor, der über die Alte Mainbrücke zur Goßmannsdorfer Brücke und wieder zurück führt. Nicht nur dabei wäre eine rege Beteiligung der Partnerstädte wünschenswert.
Historischer Festzug
Und natürlich soll bei allen Veranstaltungen die Kultur nicht zu kurz kommen. Neben verschiedenen Musikdarbietungen steht auch die Idee im Raum, Künstler live zu erleben. Das könnten ebenso Maler sein wie Holzschnitzer oder Bildhauer. Und weil in diesen Jahr kein Pfingstritt stattfindet, würde stattdessen ein Festzug in historischen Trachten und mit mittelalterlichen Gruppen die Zeit von vor 500 Jahren wieder aufleben lassen.
Bis dahin, so Bürgermeister Peter Juks, sollte auch der Platz fertig sein, auf dem bis ins Jahr 1784 die Mainmühle. Eine Pflasterung erinnert dann an die Grundmauern der früheren Mühle, die im Zuge der Sanierung der neuen Mainbrücke freigelegt und erforscht wurden.
Weitere Ideen willkommen
Möglichst viele Bürger wollen die Kulturreferenten ins Brückenjubiläum einbinden. Wer weitere Ideen, Anregungen oder konkrete Vorschläge hat, kann sich deshalb mit Renate Lindner in Verbindung setzen (E-Mail: lindner.ochsenfurt@web.de). Ein weiteres Vorbereitungstreffen soll im Herbst stattfinden.