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WÜRZBURG: Bürgerspital gibt Bocksbeutel zurück

WÜRZBURG

Bürgerspital gibt Bocksbeutel zurück

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    Sieben Juliusspital-Bocksbeutel kehren vom Bürgerspital in die Schatzkammer des Weinguts Juliusspital zurück.
    Sieben Juliusspital-Bocksbeutel kehren vom Bürgerspital in die Schatzkammer des Weinguts Juliusspital zurück. Foto: Foto: Stiftung Bürgerspital

    Sie sind bald 100 Jahre alt und lagerten schon viele Jahrzehnte in der Schatzkammer des Weingutes Bürgerspital. Bei der Vorbereitung auf die 700-Jahr-Feier des Bürgerspitals stieg Robert Haller tief in diese Kammer hinab auf der Suche nach besonderen Kostbarkeiten. Dabei stieß der Weingutsdirektor des Bürgerspitals auf sieben Bocksbeutel aus dem Jahr 1917 und stellte nach kurzer Inspektion der noch vorhandenen Etiketten fest: „Die sind ja aus dem Juliusspital“.

    Für Anette Noffz, die Leitende Stiftungsdirektorin des Bürgerspitals, stand da gleich fest: „Die gehören dem Juliusspital, also geben wir sie dem Juliusspital auch wieder zurück.“ Ehrfurchtsvoll stand sie nun, zusammen mit Robert Haller, Walter Herberth, dem Leiter der Stiftung Juliusspital und dem juliusspitälischen Weingutsleiter Horst Kolesch, vor den Bocksbeuteln die jetzt wieder „nach Hause“ zurück in die Schatzkammer des Juliusspitals wanderten.

    Fünf Bocksbeutel der fast 100 Jahre alten edlen Tropfen sind vom Würzburger Stein und zwei vom Neuberg (heute Abtsleite). Die Juliusspital-Weine gelangten vor vielen Jahren wahrscheinlich eher per Zufall ins Bürgerspital, schildern die beiden Weingüter in einer Pressemitteilung. Rudolf Fries, der das Weingut des Bürgerspitals ab 1962 viele Jahrzehnte lang leitete, hatte nämlich bei einem Weinsammler in Ochsenfurt „den Keller mit Bürgerspital-Weinen aufgekauft“, berichtet Haller. Darunter waren eben auch diese sieben Bocksbeutel aus dem Juliusspital.

    Bei der Vorprobe der Weine für besondere Weinproben im Rahmen des Bürgerspital-Jubiläumsjahres habe man gesehen, dass nicht alle Flaschen der Schatzkammer auch dem Bürgerspital gehören, erzählt Haller. Die 1917er Weine seien aber im Bürgerspital gepflegt und erst im August 2014 auch neu verkorkt worden. „Aktuell haben sie auch noch Korken vom Bürgerspital“, so der Weingutsdirektor Haller. Es ist gängige Praxis in den Schatzkammern der Weingüter, dass die Weine gepflegt werden.

    Nun sind die Bocksbeutel wieder „daheim“ in der Schatzkammer des Juliusspitals. Dort werden besonders gelungene Weine des jeweiligen Jahrgangs eingelagert, berichtet Tanja Strätz, stellvertretende Verkaufsleiterin des Weingutes Juliusspital. Darunter sind die trockenen Premiumweine aus den Toplagen des Juliusspitals und edelsüße Spitzenqualitäten. „Entsprechend häufig finden sich die Lagen Würzburger Stein, Escherndorfer Lump, Iphöfer Julius-Echter-Berg, Randersackerer Pfülben oder Rödelseer Küchenmeister“, sagt Strätz.

    Diese Weine sind natürlich reserviert für ganz besondere Anlässe wie beispielsweise die Raritäten-Verkostung anlässlich des Silvaner Jubiläums im Jahr 2009 (1969er Escherndorfer Lump Silvaner Spätlese trocken) oder 2011, in Hamburg, beim Jubiläum 100 Jahre VDP im Sterne-Restaurant Louis C. Jacob (1967 Rödelseer Küchenmeister Silvaner Trockenbeerenauslese). „Ansonsten“, betont Strätz mit erhobenem Zeigefinger, gelte „Finger weg von den Kostbarkeiten“.

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