Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, erhält den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, der auch als Bundesverdienstkreuz bekannt ist. Dies teilte das Bundespräsidialamt am Donnerstag mit.
Zusammen mit dem 67-jährigen Würzburger Mediziner wurden weitere neun Männer und sechs Frauen ausgezeichnet, die sich „in herausragender Weise für die Kunst und das von den Corona-Einschränkungen besonders betroffene Kulturleben eingesetzt“ haben, so das Bundespräsidialamt. Die Auszeichnung nimmt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 1. Oktober in seinem Amtssitz, dem Berliner Schloss Bellevue, vor.
Die Auszeichnung würdigt Josef Schuster als „eine der ganz wichtigen Stimmen unseres Landes“, die weltweit gehört werde, und zwar „als Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland sowie als Vizepräsident des European Jewish Congress und des World Jewish Congress“, so das Bundespräsidialamt.
„Die Erinnerung an die Shoah wach zu halten und die Lehren, die sich daraus für die freiheitliche demokratische Gesellschaft ergeben, bestimmen sein Handeln“, heißt es weiter. Dabei trete Schuster stets für Toleranz und ein friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen ein.
Er setze sich zudem für die Initiative „Schulter an Schulter“ ein, durch die Opfer rassistischer Überfälle gemeinsamen Beistand von Angehörigen jüdischer und muslimischer Gemeinden sowie von staatlichen Stellen erhalten. Neben seinen vielen Ehrenämtern war Josef Schuster 32 Jahre als Arzt tätig, beim Bayerischen Roten Kreuz engagiert er sich seit seinem Medizinstudium.
Unter den Persönlichkeiten, die dieses Jahr ausgezeichnet werden, sind unter anderem die Büchner-Preisträgerin Terézia Mora, der Filmregisseur Christian Petzold. (kup)