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Aub: Burgerrother wollen altes Pfarrhaus nicht verkaufen

Aub

Burgerrother wollen altes Pfarrhaus nicht verkaufen

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    Das alte Pfarrhaus in Burgerroth wollen die Bürgerinnen und Bürger behalten.
    Das alte Pfarrhaus in Burgerroth wollen die Bürgerinnen und Bürger behalten. Foto: Alfred Gehring

    Wie in der Bürgerversammlung im Frühsommer angekündigt, hat die Stadt Aub die Bürgerinnen und Bürger in Burgerroth befragt, wie sie sich den Ausbau der alten Pfarrscheune zum Feuerwehrgerätehaus vorstellen – ob ein Versammlungsraum im Dachgeschoss gewünscht wird und wie im Gegenzug mit dem alten Pfarrhaus, in dem sich bisher der Versammlungsraum befindet, verfahren werden sollte.

    Von 64 dort lebenden Personen haben 42 den Fragebogen zurückgegeben, was einer Quote von 65,6 Prozent entspricht. Ausgewertet wurden die Fragebögen nach Altersgruppen bis 20 Jahren, von 20 bis 66 Jahren und ab 67 Jahren. Weitere Fragen betrafen den Wunsch nach Begrünung des Dorfplatzes, einer Dorferneuerung in Burgerroth und die Gründung eines Wegebauvereins. Daneben konnten die Bürgerinnen und Bürger mitteilen, wie sie die Zukunft des Dorfes sehen, was ihnen an Burgerroth gefällt oder auch Kritik vorbringen.

    Der kontrollierte Verkauf wird überwiegend abgelehnt

    Im Ergebnis hielt sich die Zustimmung zum Ausbau des Dachgeschosses in der alten Pfarrscheune mit der Ablehnung die Waage, wobei die mittlere Altersgruppe eher dagegen, die ältere eher dafür war. Der kontrollierte Verkauf des alten Pfarrhauses dagegen wird mit nahezu Zweidrittelmehrheit abgelehnt. Auch die Sanierung dieses Gebäudes in genossenschaftlicher Form fand keinen mehrheitlichen Zuspruch in der Bevölkerung, an einer solchen Genossenschaft beteiligen würden sich nicht einmal ein Viertel der Befragten.

    Der Begrünung des Dorfplatzes stehen über alle Altersgruppe hinweg siebzig Prozent positiv gegenüber, wobei der Wunsch nach mehr Grün bei den Jüngeren stärker ist als in der Altersgruppe über 66 Jahren. Ein Dorferneuerungsverfahren für Burgerroth hat in der mittleren Altersgruppe die meisten Befürworter, während die älteren eher skeptisch sind. Insgesamt sprach sich eine Mehrheit von 54 Prozent dafür aus. Die Befürworter und Gegner für die Gründung eines Wegebauvereins halten sich in etwa die Waage.

    Konkrete Wünsche an die Stadt Aub

    Zur Frage, wie die Bürgerinnen und Bürger die Zukunft ihres Dorfes sehen, sind die Meinungen ebenfalls geteilt. Die einen sehen Burgerroth sich zu einer Gemeinde entwickeln, in der nur noch übernachtet wird, sehen insbesondere die fernere Zukunft sehr düster. Andere sahen Vorteile in einer funktionierenden Gemeinschaft ("Wenn es darauf ankommt, halten alle zusammen"), ein ruhiges, begrüntes Dorf mit Lebensqualität. Konkrete Wünsche an die Stadt Aub sind unter anderem bessere Pflege der öffentlichen Grundstücke, Erneuerung der Straßen und Wege, die Reinigung der Gräben als Hochwasserschutz oder Verkehrsberuhigung im Innenort. Bürgermeister Roman Menth stellte in Aussicht, die Ergebnisse der Befragung vor Ort vorzustellen und zu besprechen.

    Nach Bekanntgabe der Ergebnisse aus der Auswertung der Umfrage wollte der Stadtrat das weitere Vorgehen hinsichtlich des Ausbaus der alten Pfarrscheune zum Feuerwehrgerätehaus festlegen. Die Pläne für den Ausbau befinden sich derzeit beim Landratsamt, jedoch wurde das Genehmigungsverfahren auf Wunsch der Stadt Aub unterbrochen, so Roman Menth.

    Kosten von einer knappen halben Million Euro

    Die Kosten für den vollständigen Ausbau inklusive des Bürgersaales im Dachgeschoss belaufen sich nach geänderten Kostenschätzungen auf rund 465 000 Euro. Davon entfallen rund 207 600 Euro auf den Ausbau zum Feuerwehrgerätehaus, 165 000 Euro auf den Dachausbau. Auf 93 000 Euro belaufen sich die Planungskosten. Als Zuschüsse wurden für den Ausbau zum Feuerwehrgerätehaus 57 750 Euro in Aussicht gestellt, der Ausbau des Dachgeschosses könnte als Einzelmaßnahme der Dorferneuerung mit der Hälfte der förderfähigen Bruttokosten bezuschusst werden, das entspräche 82 350 Euro.

    Die Pfarrscheune in Burgerroth soll zum Feuerwehrgerätehaus ausgebaut werden.
    Die Pfarrscheune in Burgerroth soll zum Feuerwehrgerätehaus ausgebaut werden. Foto: Alfred Gehring

    Da der Verkauf des alten Pfarrhauses und damit die Gegenfinanzierung des Bürgersaales von der Bevölkerung abgelehnt wird, schlug der Bürgermeister vor, sich auf die ursprüngliche Planung, den Ausbau zum Feuerwehrgerätehaus, zu beschränken. Stadtratsmitglied Manfred Neeser stellte die Frage in den Raum, ob sich künftige Entscheidungen immer von der Bürgermeinung abhängig machen. Da könne man die Themen auch gleich ins Internet stellen und die Bevölkerung abstimmen lassen.

    Menth wiegelte ab. Da aber in Burgerroth so viele Emotionen an diesem Thema hängen, sollte die Meinung der Bevölkerung schon berücksichtigt werden.

    Vorschlag: Planungskosten neu verhandeln

    Theo Theuerkaufer schlug vor, die Planungskosten noch einmal neu zu verhandeln. Wie Neeser fand auch er den Zeitpunkt, über den Ausbau abzustimmen, nicht richtig. Man sollte erst die Haushaltsberatungen abwarten, um die Finanzierung überblicken zu können. Neesers Antrag, dieses Thema zu vertagen, lehnte der Stadtrat schließlich mit vier zu acht Stimmen ab. Mit zwei Gegenstimmen entschied sich das Gremium dafür, an den bisherigen Planungen festzuhalten und auf den Ausbau des Dachgeschosses zum Bürgersaal zu verzichten.

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